Portrait: Ein kleines Gefährt für die Menscheit, aber ein großes für Wilhelm Spiehl...

Eigentlich ist er aus dem Babenhäuser Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Mit seinem Elektroscooter erkundet Wilhelm Spiehl die Babenhäuser Gemarkung und die nähere Umgebung. Mittlerweile kennt er jeden Winkel, jeden Weg und Steg im Babenhäuser Stadtgebiet.

Bis nach Schaafheim, Münster, Eppertshausen und Dudenhofen bringt ihn sein 6 km/h „schnelles“ Gefährt, dass er liebevoll „moi Kärrnche“ nennt. Er besucht häufig die Przewalski Pferde und auch die Hergershäuser Wiesen fährt der Naturliebhaber regelmäßig an.
Wilhelm Spiehl beweist, dass auch Schwerbehinderte sich regelmäßig draußen aufhalten können um am öffentlichen Leben teilzunehmen. Er appelliert an seine Leidensgenossen sich nicht hinter den Ofen, oder auf die Hausbank zu setzen. Auch regt er an, gegen Ablehnungsbescheide von Krankenkassen und medizinischen Diensten, Widerspruch einzulegen und für seine Rechte einzustehen und zu kämpfen. Wilhelm Spiehl hat nach 16 (!) Hüftoperationen ein halbes Jahr gekämpft um schließlich Erfolg zu haben: er bekam sein „Kärrnchen“.
Nach vier Jahren und 11.000 km (!) erhielt Wilhelm Spiehl nun einen neuen fahrbaren Untersatz. In dieser Zeit wurden 8 Akkus und 16 Reifen verschlissen. Für einen Autofahrer klingen 11.000 nicht viel, aber bei einem Electroscooter mit 6km/h ist das schon was anderes.
Einige Zahlenspiele zum „Kärrnchen“: Die Luftlinie Babenhausen-Wladiwostok beträgt ca. 8.300 km, nach Johannisburg sind es ca. 8.700 km und nach San Francisco ca. 9.200 km. Auch bis nach Rio de Janeiro (ca. 9.600 km) hätte es das „Kärrnche“ geschafft, lediglich Buenos Aires liegt mit ca. 11.500 km etwas außerhalb der „Kärrnchen-Reichweite“. 11.000 km Fahrleistung bei 6 km/h Stunde, entspricht ca. 1.833 Stunden, das sind also über 76 Tage, (Rund um die Uhr !) die Wilhelm Spiehl mit seinem Electroscooter unterwegs war.
Wenn Wilhelm Spiehl nicht die Schönheiten der Natur und „seiner“ Stadt Babenhausen genießt, befindet er sich meist in seiner behindertengerecht eingerichteten Naturwerkstatt um Insektenhotels, Nistkästen, Futterhäuser, Gartendekoration, uvm. herzustellen. Sein derzeitiges Objekt ist ein 4-stöckiges Puppenhaus im Fachwerkstil. Von seinem handwerklichen Geschick kann man sich am 13.12. überzeugen. Die Familie Spiehl veranstaltet im Hof der Ludwigstr. 3, einen kleinen Adventsmarkt mit Flohmarkt. Zwischen 10 und 17 Uhr kann man bei Glühwein stöbern, schauen und vielleicht ein schönes Weihnachtsgeschenk finden.  hz

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