„Manchmal ist kein Freund da, aber immer ein gutes Lied“

Wie Musik heilt und beflügelt: Dorothea Brzeski - Musiktherapeutin und -pädagogin in Schaafheim

Die Kinder der musikalischen Früherziehung dürfen sich selbst ausprobieren und freuen sich, wenn Sie dabei Erfolg haben.

Musik weckt Emotionen. Schöne Musik erzeugt Bewegungen. Ein gewisses Lied, eine Melodie beflügelt oder hilft über eine schwere Zeit hinweg. Diese Urkraft der Musik nutzt Dorothea Brzeski, um Menschen zu therapieren und zu unterrichten. „Musik ist nicht nur etwas für die Seele, sondern kann der Seele auch helfen, sie entwickeln und weiterbringen“, erklärt die Musiktherapeutin.

Diese Philosophie wendet sie seit mehreren Jahren in ihrer Praxis für Musik- und Klangtherapie „Musik für die Seele“ in Schaafheim an. Die Musikpädagogin, -therapeutin und Psychotherapeutin nach dem Heilpraktikergesetz hat sich breit aufgestellt. Sie unterrichtet Kinder und Erwachsene, sowie Menschen mit Handicap in Klavier und Keyboard. Musikalische Früherziehung gibt sie Kindern von vier bis sechs Jahren. Einen großen Teil ihrer Arbeit nimmt die Therapie ein.
„Nach meinem Musikstudium war ich als Musiklehrerin tätig und merkte, dass Musik auch heilen kann“, erzählt Brzeski. Zur Pädagogin gesellte sich die Fortbildung zur Musiktherapeutin. Menschen, die Dorothea Brzeski aufsuchen, sind gestresst, überlastet, nervös, depressiv, ängstlich, traumatisiert oder einsam. Zugang zu ihren Klienten erhält die Schaafheimerin nach einem Gespräch meist über Instrumente und Musik. „Entweder spiele ich eine kleine Melodie, die ein starkes Gefühl hervorruft oder lasse ein Instrument aus vielen heraussuchen, das viel über den Menschen aussagt. Eine leise Triangel oder ein Glöckchen zeigt, wie ängstlich jemand ist. Mit einer Trommel lässt der Klient beispielsweise eher Wut und Zorn heraus.“
Besonderen Zugang hat die Musiktherapeutin zu Kindern. Im gemeinsamen Spiel stimme auf Anhieb die „Chemie“ zwischen Kind und Therapeutin. „Die Hemmschwelle ist bei Kindern niedriger. Kinder drücken sich von Natur aus lieber über Musik aus. Sie lieben das Spielerische in der Musik“, sagt Brzeski. So hat sie beispielsweise einem mutistischen Kind wieder zur Sprache verholfen. „Das war auch für mich als Therapeutin eine fantastische Erfahrung.“ Spiele mit Klang und Rhythmus fördern zudem Konzentration, Motorik, Ausdauer und Aufmerksamkeit.
Wegen der heilsamen Wirkung arbeitet Dorothea Brzeski seit zwei Jahren mit Kindern in der Kinderklinik Aschaffenburg. „Gemeinsam mit den Ärzten erstellen wir für jedes Kind einen Behandlungsplan. Man braucht viel Geduld, Annahme und klare Worte. Aber die Kinder dort haben ihr ganz eigenes Potenzial, und es ist herrlich zu sehen, welche Fortschritte sie machen.“
Dorothea Brzeski liebt nicht nur die Musik, sie lebt sie gemeinsam mit Kindern und Erwachsenen, die zu ihr kommen. „Die Musik hat auch mir schon durch viele Krisen geholfen. Manchmal war dabei kein Freund da, aber da war immer ein gutes Lied“, lächelt sie abschließend.        (nda)

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