Offener Brief an die Stadt Babenhausen: Stellungnahme Germania Babenhausen

Sehr geehrter Herr Knoke,
wir beziehen uns auf Ihre Pressemitteilung vom 09.08.2018 (Babenhäuser Zeitung) und teilen Ihnen Folgendes mit: Der Pflegevertrag vom 11.05.2011 war kein freiwilliger Zuschuss für die Unterhaltung der Städtischen Sportanlagen.

Mit diesem Vertrag wurde „Für die geleisteten Arbeiten erhält der Verein ... eine monatliche  Vergütung von 800,00 Euro” vereinbart. Diese Vergütung war ein reiner Arbeitslohn an die Germania gewesen und musste als Einnahme versteuert werden. („Der Verein übernimmt die Reinigung der Anlagen, Mähen, Gebüsch und Baumrückschnitt“) Nun bezahlen Sie externe Firmen für ein Vielfaches an mehr Geld für diese Arbeiten.
In der Vergangenheit hat sich die Stadt, was die Pflege der Anlage betrifft, immer auf den Pflegevertrag bezogen und „der Mittelverwendung des städtischen Zuschusses aus dem Pflegevertrag” in Frage gestellt. Mit der Kündigung des Vetrages war die Germania nicht mehr verpflichtet die Leichtatletikanlage zu pflegen.
Sie vergleichen immer die anderen Vereine mit uns, vergleichen Sie mal wie es in anderen Gemeinden läuft. Abgesehen davon wurde eine vernüftige Regelung der Städtischen Sportanlage in 2004 vom Magistrat verabschiedet. Anfang 2017 erfolgte eine Platzbegehung und nach einigen Gesprächen wurde Folgendes vereinbart: „Die Stadt kümmerte sich in 2017 um den Baum- und Strauchrückschnitt und wird auch künftig diese Arbeiten übernehmen. Der Verein Germania e.V. kümmert sich um die Zahlung des Da-Di-Werks für den Schulsport und um die Zahlung (oder Arbeitseinsatz) des TVB für die Nutzung der Leichtathletik Anlage. Mit diesem Geld hält der Verein die Leichtathletikanlage instand.“
Von dem Da-Di-Werk erhielt die Germania für das erste Halbjahr 2017 eine Auszahlung. Weitere Zahlungen wurden verweigert. Begründung: ..“da wir uns ja für die Instandsetzung der Laufbahn an den Kosten beteiligen werden, ob ich die Zahlung dann grundsätzlich leisten kann, oder diese zur Minderung der uns entstehenden Kosten einsetzen muss.“ Die Stadt veranlaßte im Februar 2017 , dass die Bäume zurückgeschnitten wurden. Wir haben damals erklärt, dass wir weder über die geeigneten Maschinen noch genügend Personal bzw. finanziellen Mittel für solche Arbeiten verfügen. Im März 2017 war der Sportplatz rundum frei vom Unkraut.
Am 23.05.2017 fanden die Bundesjugendspiele am Ostheimer Hang statt. Zu diesem Zeitpunkt
war der Hang am Sportplatz  immer noch in ordentlichem Zustand. Kurz nach der Sommerpause war es ein böses Erwachen für die Germania: die dornigen Büsche, die vorher nie dort wuchsen, haben sich sehr rasch in die Breite und Höhe verbreitet. Die Erklärung seitens der Stadt war damals, dass durch den Rückschnitt der Bäume, das Unkraut viel Licht und Platz bekam um sich zu verbreiten. Diese sogenannte „Rubinie“ ist innerhalb weniger Wochen um über 2 Meter hoch  gewachsen. Die Germania war damit überfordert: so ein Problem haben wir  nie gehabt. Die Dornen sind bis zu 5 cm lang, - dies erschwerte die Beseitigung der neu eingesiedelten Pflanzen und der Saft dieser Pflanze wird im übrigen als giftig eingestuft.
Daß diese auch ganz rasch durch den Zaun am Ostheimer Weg ragten und wir dies nicht rechtzeitig zurückschneiden konnten, war dies wohl u.a. der Grund uns den Vertrag zu kündigen. Die Vereinbarung war jedoch, dass die Stadt diese Arbeiten übernehmen würde! Das galt auch für die Abdeckung des Basketballfeldes. Laut dem Schreiben vom 03.05.2017 sollte sich der Hausmeister der Schulen Gedanken machen, wie diese „Abdeckung dauerhaft befestigt werden kann“.
Es dauerte fast ein Jahr bis dann doch eine Lösung zustande kam. Die Aschenbahn wurde zuletzt in 2001 von uns erneuert, nach 17 Jahren ist sie eben abgenutzt und das können Sie uns nicht in die Schuhe schieben, daß sie mangels Pflege heruntergekommen ist. Sie haben selbst bei den Baumfällarbeiten in 2017 die Bahn mit schwerem Gefährt befahren. Wir haben vor Auflösung des Pflegevertrag immer gut mit den Schulen zusammen gearbeitet und unser bestes getan damit der Schulsport auf dem Gelände ausgeübt werden kann. Obwohl Sie ständig Firmen beauftragen, bekommen Sie selbst die 25.000 Quadratmeter auch nicht in den Griff. Wir können dies alles mit Bildern belegen!
Weiterhin steht in Ihrem Schreiben, dass sich eine annehmbare Lösung für die Germania ergibt. Der Verein sollte für die Nutzung der Anlage 625,00  Euro Miete zzgl. 75,00 Euro Nebenkosten (monatlich) tragen. Ein Betrag der in ganz Hessen von keinem Fußball Verein in unserer Größe gezahlt wird.
Hierzu möchte ich Ihnen folgendes mitteilen:
Die Garagen, das „Stübchen“, der Biergarten, das Anbringen
der Ballfangzäune, die kompletten Vereinsheimmöbel zzgl. Biergartenausstattung und die Trennwand in der Gaststätte wurde von der Germania in eigener Initiative gebaut und finanziert. Was die Ausstattung der Anlage betrifft, hätte der Verein mehr Anteile als die Stadt. Die Stadt Babenhausen hat die Investitionen jeglicher Art verweigert. Unser Pächter war mitten in den Renovierungsarbeiten und hatte schon fast 20.000 Euro investiert. Auch das Problem mit der Elektrik war schon fast geklärt, aber leider haben Sie uns rausgeworfen aus dem Vereinsheim. Zudem wurden die Hartplätze in Rasenplätze damals umgewandelt und ein zweites „Kleinfeld“ hergerichtet. Die Palisadenumrandung sowie der Zaun zum Schwimmbad gehören auch zum Konto der Germania. Den Zaun „Im Riemen“, den man abgebaut hatte, um Platz für das neue Industriegebiet zu machen, hätte man gut und gerne für den maroden Zaun am Ostheimer Hang nutzen können. Der Verbleib dieser teuren Zaunanlage ist bis heute noch ungeklärt. Daher ist Ihre Lösung für uns nicht annehmbar!
Die Zukunft des Vereinsheimes: Das Vereinsheim war ein wichtiger Bestandteil unseres Vereinslebens. 2006 wurde die Gaststätte komplett renoviert inkl. Stromleitungen. Hierfür nahm die Germania damals ein Darlehen und zahlte dieses vereinbarungsgemäß zurück. Mit den Einnahmen aus dem Pachtzins konnte der Verein die hohen Wasser, Strom und Gaskosten decken. Das Vereinsheim ist neuerdings wieder renoviert worden. Wir haben uns angeboten uns an den Kosten für die Elektroanlagen zu beteiligen. Leider haben Sie auf unser Angebot nicht reagiert, - Sie haben schlicht den Strom ausgeschaltet und zwar in allen Räumen, die Sie uns für den o.g. Betrag vermieten wollen. Es gibt noch nicht einmal warmes Wasser zum duschen.
In unserem Verein verbinden wir Sport, Intergration und Gesellschaft. Die Tätigkeiten des Vereins sind zum großem Teil dem Ideellen-Bereich zuzuschreiben, alle Vorstandsmitglieder sind  Ehrenamtlich tätig. Überall wird so ein Engagement gelobt und gefördert - nur in Babenhausen nicht. In Babenhausen möchte man an einem kleinen gemeinnützigen Verein auch noch Geld verdienen. Es ist ein Armutszeugnis für die Politik und die Stadt Babenhausen, wenn man solch ein Verhalten gegenüber einem gemeinnützigen Verein anstrebt und in Zukunft den Babenhäuser Kinder das Fußballspielen nicht mehr ermöglichen kann, weil man wie Sie sich gegenüber der Presse geäußert haben „Ich werde mit voller Härte durchgreifen“.
Sehr geehrter Herr Knoke den Verein SV 1912 Babenhausen hat es vor Ihrer Amtszeit gegeben und wird es auch nach Ihrer Amtszeit geben, mit der Hoffnung daß es einen Bürgermeister in Babenhausen gibt, mit mehr Verständnis für Vereine und Kinder.        
Der Vorstand
SV 1912 Germania Babenhausen

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11. September 2018 - 21:19

Stellungnahme Germania Babenhausen

Sehr geehrter Vorstand des S.V. Germania 1912 Babenhausen e.V.,
Sie sagen der Pflegevertrag vom 11.05.2011 sei kein freiwilliger Zuschuss sondern ein reiner, zu versteuernder Arbeitslohn an die G e r m a n i a für das "Reinigung der Anlagen, Mähen, Gebüsch und Baumrückschnitt" gewesen. Haben Sie mal geprüft, wer die (wirklichen) Vertragspartner dieser Vereinbarung vom 11.05.2011 !! waren und haben Sie mal geprüft an wen die Gelder gezahlt wurden?
Gast



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