Altes Feuerwehrgelände: Die Wohnungen sind auch für die mittlere Generation interessant

Über den neu angelegten Altstadtrundweg (links) haben die künftigen Bewohner des Altstadtquartiers kurze Wege in Babenhausens Zentrum.

Das ehemalige Feuerwehrgelände zwischen Fahrstraße und historischer Stadtmauer lag lange Zeit brach. Seit die Freiwillige Feuerwehr 1991 ihren Stützpunkt an der Bouxwiller Straße bezog, diente der vordere Teil des etwa 3500 Quadratmeter großen Areals als provisorischer Parkplatz. Der Rest des Geländes blieb ungenutzt.

Auf Dauer war diese Lösung nicht zufriedenstellend, weshalb die Stadt schon 2001 einen Architektenwettbewerb ausrief, der architektonisch zum angrenzenden Altstadtbereich passen und konzeptionell der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen sollte. Schon damals enthielt der Siegerentwurf einen Mix aus Wohnungen, einem Ärztehaus und dem neuen Sitz der Sozialstation.
Es dauerte weitere zehn Jahre, bis sich mit der Firmengruppe May aus Aschaffenburg ein Investor fand, dessen Planungen dem ursprünglichen Konzept nahe kamen, sodass die Stadtverordneten entschieden, das Gelände an den Investor zu verkaufen, um die unansehnliche Baulücke zu schließen. Mit dem Babenhäuser Architekturbüro Schlösser und Projektentwickler Christian Früchtenicht aus Langstadt wurde die Wettbewerbsidee erneut aufgegriffen, weiterentwickelt und größtenteils realisiert. Im September 2014 erfolgte der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt.
Seither entstanden auf dem rückwärtigen Teil des Geländes – parallel zur Stadtmauer – zwei viergeschossige Wohngebäude mit insgesamt 21 Wohneinheiten. Sie sind schwellenfrei, also ohne störende oder gar unüberwindbare Barrieren. Zudem sind vom Keller bis zum Obergeschoss alle Etagen mit Aufzügen erreichbar. Somit sind die Gebäude vor allem für Senioren interessant.
Mehr als die Hälfte der Wohnungen sei bereits verkauft, sagt Stephan Bieber, Verkaufsleiter des Bauträgers May. Anders als bei den bisherigen Wohnobjekten des Unternehmens hätten sich in Babenhausen auch viele jüngere Interessenten zum Kauf einer altersgerechten Wohnung entschlossen.
„Die Zielgruppe sind üblicherweise Personen ab 55 Jahre. In Babenhausen treffen Kunden schon ab etwa 40 Jahre Vorsorge fürs Alter, beziehen Barrierefreiheit und Seniorenfreundlichkeit in ihre Kaufüberlegungen mit ein“, sagt Bieber. Da die bisherigen Käufer die Wohnungen auch selbst nutzen wollen, gebe es derzeit noch keinen Bedarf an zubuchbaren Serviceleistungen wie Fahrdienste, Einkaufs-, Putz- und Alltagshilfen. „Wir erarbeiten aber mit der örtlichen Seniorenresidenz und der Sozialstation ein Servicekonzept, um bei Bedarf entsprechende Dienstleistungen anbieten zu können.“ Die Dienste sollen helfen, die Selbstständigkeit der Bewohner in der eigenen Immobilie bis ins hohe Alter zu erhalten.
Ab März 2016 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein, danach beginnt der Bau der beiden Gebäudeteile im vorderen Bereich des Altstadtquartiers entlang der Fahrstraße. Geplant sind weitere Wohnungen sowie eine Gewerbeeinheit. Auch könnte der ambulante Pflegedienst „Sozialstation“, der seit 24 Jahren in Babenhausen ansässig ist, in dem Gebäudekomplex ein neues Domizil finden.
Der neue Standort wäre größer und zentraler, böte mehr Parkplätze und würde nicht zuletzt dem Konzept aus altersgerechtem Wohnen, Gesundheits- und Pflegedienstleistung entsprechen.      mel

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