Solidarität mit den Menschen in der Türkei und Syrien

Am 6. Februar hatten zwei Erdbeben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Durch diese, sowie durch mehrere Nachbeben kamen mindestens 50.000 Menschen zu Tode. Nun, fünf Wochen später, fehlt es den Menschen vor Ort an allem. Städte liegen in Trümmern, Menschen haben keine Wohnung, keine warme Kleidung, es gibt einen Mangel an Lebensmitteln, Arzneien, sauberem Wasser. Die ganze Infrastruktur sei kollabiert, sagte Oktay Yücedag, der in Babenhausen ein Versicherungsbüro betreibt. Mit weiteren türkisch-stämmigen Unternehmern aus Babenhausen, den Kulturvereinen Arguvan und Hekimhane und unter Federführung der Stadt hat Yücedag eine große Benefiz-Veranstaltung organisiert.

 

Am Sonntag luden die Veranstalter unter dem Motto „Gemeinsam helfen“ in die Stadthalle ein. Ziel der Veranstaltung war es, das bereits bestehende Spendenkonto der Stadt zugunsten der Erdbebenopfer weiter aufzufüllen. „Wir fühlen uns den Menschen in den betroffenen Gebieten besonders verbunden, denn etwa 80 Prozent der Türken, die in Babenhausen leben, stammen ursprünglich aus Städten im Erdbebengebiet“, sagte Okty Yücedag, der in Babenhausen geboren ist, dessen Familie aber aus dem betroffenen Gebiet in der Türkei stammt. Wie er selbst hätten viele dort Familienangehörige. Für die Opfer in den zerstörten Städten wurden Kerzen angezündet. Bilder aus den Erdbebengebieten vermittelten einen Eindruck von der katastrophalen Lage vor Ort.
Die Hilfsbereitschaft in Babenhausen sei schon bei den Vorbereitungen enorm gewesen. Viele Frauen, überwiegend aus türkisch-stämmigen Familien, hatten landestypische Speisen mitgebracht, einige kochten auch vor Ort. So gab es lange Tischreihen, auf denen Salate, Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen, Eintöpfe, gefüllte Weinblätter und andere Köstlichkeiten miteinander wetteiferten. Die Speisen vom Büffet, sowie die hochwertigen Kleidungsstücke, Spiele und Artikel aus der Unterhaltungselektronik, die ein Geschäftsmann gestiftet hatte, konnten gegen eine Spende erworben werden.
Die Solidarität und das interkulturelle Engagement begeisterten auch Stadtverordnetenvorsteher Ingo Rohrwasser, der zugleich bedauerte, dass es einen so traurigen Anlass geben musste. Nach der Benefizveranstaltung und weiteren Aktionen, bei denen Geldspenden gesammelt werden, sollen in einer zweiten Stufe Sachspenden gesammelt und Hilfsgütertransporte organisiert werden. „Wir werden uns zunächst vor Ort ein Bild von der Lage machen und herausfinden, was dort gebraucht wird“, sagte Yücedag.
Die Spendengelder werden also nicht einer Organisation übergeben, sondern direkt den Menschen in den betroffenen Gebieten zugutekommen. Hilfe möchte man auch beim Wiederaufbau der Infrastruktur leisten. Die Stadt wolle eine Liste mit den benötigten Gütern erstellen und gezielt zu weiteren Aktionen aufrufen, sagte Bürgermeister Dominik Stadler. Nur gemeinsam sei diese große Aufgabe zu meistern.       mel

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