Gelebte Städtepartnerschaft

Babenhausen und Lichtentanne vertiefen ihre Beziehungen im Bereich der Jugendarbeit während der Herbstfreizeit in Sachsen

„Internationale und nationale Städtepartnerschaften dienen nicht nur der Völkerverständigung und dem gegenseitigen Kennenlernen, sondern auch dem Austausch von Ideen und Erfahrungen“. Dieser schöne Satz stammt vom ehemaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin und trifft den Kern der Sache relativ gut. Die „Freude am Miteinander“ sehen die Partner der lokalen Kinder- und Jugendförderung und des Jugendvereins Pleißental e.V., dem Pendant aus der Partnerstadt Lichtentanne, ebendarum auch als das Erfolgsrezept und als grundlegende Motivation der städtepartnerschaftlichen Beziehungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, die nun schon seit drei Jahren im Rahmen von gemeinsamen Freizeiten Früchte trägt.

So trafen sich auch in diesem Jahr wieder 30 Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis 14 Jahren mit ihren Betreuer/innen aus beiden Gemeinden zum gemeinsamen Ferienprogramm in der ersten Herbstferienwoche. Lichtentanne, am Rande des Erzgebirges gelegen, war diesmal wieder der Gastgeber.
Hier traf die Babenhäuser Kinderschar auf Gleichaltrige und der Jugendverein Pleißental hatte ein spannendes und lehrreiches Programm auf die Beine gestellt. Übernachtet wurde gemeinsam auf Gymnastikmatten und Luftmatratzen in der Turnhalle des Kindergartens in Schönfels, gegessen im benachbarten Vereinsheim der Feuerwehr.
Dies war auch die erste Station direkt nach der Ankunft, denn hier war auch der Gemeinschaftsraum für die Zeit der Freizeit eingerichtet. Nach einem stärkenden Mittagessen und ersten Absprachen, führte ein Spaziergang die Freizeitgruppe hoch zur Burg Schönfels. Hier wurde man vom Adligen „von Weissenbach“ und seiner holden Gattin in Empfang genommen und durch die Burg geführt. Diesen Empfang hatte aus Babenhausen wahrlich keiner erwartet und auch für zwei Betreuer aus Lichtentanne war es eine Premiere, schlüpften sie doch zum ersten Male in die passenden Gewänder der Adelsfamilie und bestanden ihr Rollenspiel mit Bravour. Die zweite Überraschung auf der Burg war die Ausstellung der Cellba-Puppen aus Babenhausen, die dort zur Festveranstaltung „25 Jahre Deutsche Einheit“ vom Babenhäuser Heimat- und Geschichtsverein aufgebaut wurde und bis vergangene Woche dort zu Gast war.
Zum Abendessen wurde im Burghof lecker gegrillt und vorab galt es darüber hinaus auch die ein oder andere seltsame Speise zu kosten, die die ehemaligen Burgbewohner „von Weissenbach“ schon damals gegessen hatten.
Am nächsten Tag stand eine Fahrt ins Vogtland mit Besichtigung der Skisprunganlage „Vogtlandarena“ und eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn in Mühlleithen auf dem Programm. Der Abend stand im Zeichen der Kreativität; es wurde bis spät gebastelt, gemalt, Buttons gestaltet und mit dem Brennkolben gearbeitet.
Mittwochs wartete ein Tagesausflug ins Erzgebirge mit Einfahrt in das Besucherbergwerk „Markus Röhling-Stolln“ auf die Teilnehmer. Nach etwa 600 Meter Fahrt mit der Grubenbahn und ausgestattet mit Helm und echter Bergmannkluft, konnte die Gruppe eindrucksvolle Zeugnisse aus der Zeit des Silber- und Kobaltbergbaus von 1733 bis 1857 und des Uranbergbaus der SAG Wismut besichtigen. Anschließend bestieg man die Fichtelbergbahn, eine historische Dampflokomotive, um Oberwiesenthal anzusteuern. Oberwiesenthal am Fuß des Fichtelbergs gelegen, ist mit 914m ü.NN die höchstgelegene Stadt Deutschlands und der Wintersportort im Erzgebirge. Unterwegs wurde zünftig im Waggon gevespert. Im Kurort angekommen, starten die Teilnehmer in Kleingruppen, um die Stadt und die zahlreichen Kunststuben zu erkunden. Mit viel Geduld und Liebe zum Detail stellen die Oberwiesenthaler Holzkünstler hier Pyramiden, Räuchermännchen, Schwibbögen und andere Produkte her.
Nachdem am vierten und letzten Freizeittag alle aus ihren Betten geklettert waren und sich für den Abreisetag startklar gemacht hatten, wurde zunächst gepackt und verladen. Anschließend fand ein gemeinsames Frühstück mit der Bürgermeisterin von Lichtentanne, Frau Inge Krauß, statt und der Gemeinschaftsraum stand noch für weitere Bastel- und Malaktionen sowie für eine Abschlussrunde bis zum Mittagessen zur Verfügung. Am frühen Nachmittag standen nun schließlich das Verabschieden, das einigen Freizeitteilnehmern sichtlich schwer fiel und die Heimreise an.
So schwer der Abschied auch fiel, die geschlossenen, neuen Freundschaften sollen natürlich gepflegt werden und ein Wiedersehen in Babenhausen ist geplant. Die Freizeittage waren für die meisten Kinder und Jugendlichen viel zu schnell vorüber gegangen, hatten der gesamten Gruppe aber eine spaßige, erlebnis- und lehrreiche Zeit im Landkreis Zwickau beschert. Die „Freude am Miteinander“ macht es möglich! An dieser Stelle nochmals ein großes „DANKE SCHÖN“ an alle Organisatoren nach Lichtentanne!

(Text/Fotos: Stadt Babenhausen)

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