20. Schlossgespräch des Rotary Club Dieburg-Babenhausen: „Sozialer Brennpunkt” – Ideen und Herausforderungen

Die Expertenrunde des zwanzigsten Schlossgespräches (v.l.): Christoph Habeck (Pastor der Emmaus Gemeinde Babenhausen), Manfred Müller (1. Vorsitzender des LebensMittelPunkt Babenhausen), Christian Stolzenberger (Inhaber des Edeka Marktes in Babenhausen) und Rosemarie Lück (Kreisbeigeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg) der Abend wurde vom Präsidenten des Rotary Club Dieburg-Babenhausen, Klaus Peter Reichle (re.) moderiert.

Zu seinem zwanzigsten Schlossgespräch lud der Rotary Club Dieburg-Babenhausen in den Saal der Babenhäuser Stadtmühle ein um unter dem Schlagwort „Sozialer Brennpunkt“ die neuen Herausforderungen an die Gesellschaft, die durch die Flüchtlingssituation entstanden ist zu diskutieren. Am Beispiel des LebensMittelPunkt (LMP) Babenhausen, der durch die Rotarier unterstützt wird, wurden unter anderem die finanzielle Belastung des Sozialstaates aber auch die Grenzen der ehrenamtlich Engagierten erörtert.

Das Schlossgespräch wurde von Club-Präsident Klaus Peter Reichle moderiert und neben Rosemarie Lück (Kreisbeigeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg) und Manfred Müller (1. Vorsitzender des LMP Babenhausen) bereicherten Christoph Habeck (Pastor der Emmaus Gemeinde in Babenhausen) und Christian Stolzenberger (Inhaber des Edeka Marktes in Babenhausen) die Expertenrunde.
Bevor die verschiedenen Themen besprochen wurden stellte Manfred Müller den LebensMittelPunkt vor. Seit seiner Gründung vor fünf Jahren entwickelte sich der LMP zu einem Erfolgsmodell. Zur Zeit werden 578 Kunden mit 1.054 Personen betreut (zum Vergleich: Harreshausen hatte -Stand 12.2014- insgesamt 1.067 Einwohner). Es wird also, von der Kundenanzahl her ein ganzer Stadtteil vom LMP versorgt (!). Auch die Anzahl der Körbe, die im LMP verkauft wurden stieg in nicht vorhersehbare Dimensionen. Wurden im Jahr 2012 insgesamt 5.470 Körbe (Körbe voller Lebensmittel mit hohem Warenwert) verkauft, liegt die Anzahl per 30.08.2016 schon bei 6.786 Körben und auf das gesamte Jahr hochgerechnet wird man wohl in diesem Jahr erstmals die „Schallmauer“ von über 10.000 Körben brechen. Eine unglaubliche Leistung die das Team des LMP hier -vollkommen ehrenamtlich- vollbringt. Keine Wunder also, dass in der anschließenden Diskussion auch Worte fallen wie „Das Wasser steht bis zum Hals“. Nicht nur die Problematik des immer größeren Aufwandes, auch die neuen Herausforderungen durch die Flüchtlinge, die in Babenhausen ihren Wohnsitz haben (nicht die Bewohner der HEAE), machen dem Team vom LebensMittelPunkt zu schaffen. Die Sprachbarrieren aber auch die unterschiedlichen Mentalitäten (Lautstärke, Forderungen, Erwartungen) sorgen für neue Herausforderungen, ja Probleme.
Ansatzpunkte und Möglichkeiten wurden in der anschließenden Diskussion besprochen, inwieweit diese umsetzbar sind wird die Zukunft zeigen. Christoph Habeck appellierte mit den Menschen in Kontakt zu treten, denn durch die Begegnung könnten Ängste und Probleme direkt thematisiert und auch gelöst werden. „Wir brauchen Menschen die Begegnung suchen“ stellte er fest. Auch Rosemarie Lück berichtete von Begegnungsstätten im Kreis die sehr erfolgreich bei der Integration von Flüchtlingen tätig sind. Manfred Müller berichtete von den verschiedenen Maßnahmen die im LMP vorgenommen wurden, aber (noch) nicht zu einer vollständigen Problemlösung führten. Positiver gestaltete sich die Thematik der Versorgung, hier konnte Manfred Müller von einer bombastischen Unterstützung sprechen. Auch Christian Stolzenberger lobte die tolle Zusammenarbeit mit dem LMP. Die Tütenaktion von Edeka für den LMP soll nun als dauerhafte Einrichtung umgesetzt werden, um die Unterstützung noch weiter auszubauen.
Der LebensMittelPunkt hat als Verein 74 Mitglieder (69 Privatpersonen und 5 Firmen/Institutionen) wer den Verein als Mitglied oder als ehrenamtlich engagierte unterstützen möchte ist herzlich willkommen. Einfach zu den Öffnungszeiten vorbeischauen und bei einer Tasse Kaffee die verschiedenen Möglichkeiten besprechen. Der LMP ist montags (14.30-16 Uhr), mittwochs (16-17.30 Uhr) und freitags (14.30-16 Uhr) geöffnet.      hz

 

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