Netzwerk-Bahnhof-Langstadt: Schienenbus „Roter Brummer“ auf großer Fahrt nach Koblenz

Der „Rote Brummer“, zu Beginn der Tagesfahrt nach Koblenz, im Babenhäuser Bahnhof.    (Bild: kuw)

An den Bahnsteigen des Bahnhofs Babenhausen war am Sonntag (6.) ein altbekanntes Motor- engeräusch zu vernehmen, dass Eisenbahnfreunde sofort einem bestimmten Fahrzeug zuordnen können: Auf Gleis 3 war ein fünfteiliger Schienenbus der Baureihe 798 eingefahren und glänzte in der Morgensonne mit dem restaurierten Bahnhof um die Wette.

Der Verein „Netzwerk-Bahnhof Langstadt“ hatte zur zweiten historischen Sonderfahrt eingeladen und auch in diesem Jahr wurden herrliche Landschaften durchfahren um den Zielbahnhof Koblenz zu erreichen. Zunächst ging es mit Zustiegs- halten in Hergershausen und Dieburg Richtung Darmstadt und Langen, vorbei an Frankfurt in den Mainzer Raum, um dort auf die linke Rheinstrecke zu gelangen. Auf dieser InterCity-Strecke konnte der alte Schienenbus zeigen, was in ihm steckt, während die Fahrgäste hinter Bingen die Landschaft des Rheintals genießen konnten. Der Schienenbus rauschte an Kreuzfahrtschiffen und schweren Lastkähnen vorbei und die entgegen kommenden modernen IC’s und ICE’s erwiesen dem Roten Brummer durch freundliches Grüßen die Ehre.
Gegen Mittag wurde Koblenz erreicht und eine große Gruppe ließ sich sofort von den Stadtführern in die schöne Koblenzer Altstadt entführen. Eine weitere Gruppe erkundete Koblenz auf eigene Faust und war begeistert von den urigen Lokalen, der herrlichen Seilbahnfahrt hinauf zur Festung Ehrenbreitstein, dem weltbekannten deutschen Eck an der Moselmün- dung und dem leckeren Eis, das bei den hochsommerlichen Temperaturen für etwas Abkühlung sorgte. Der Schienenbus fuhr unterdessen mit den Eisenbahnbegeisterten noch eine Station weiter, über die Moselbrücke zum Museum der Deutschen Bahn in Koblenz-Lützel. Hier gab es eisenbahnhistorische Schmuckstücke zu entdecken, unter anderem die 1909 gebaute Elektrolok der Baureihe E 69 03, die bis Anfang der 1980er Jahre zwischen Murnau und Oberammergau unterwegs war und auch heute noch für Sonderfahrten zur Verfügung steht.
Die Rückfahrt musste wegen dichten Zugverkehrs mit einer zehnminütigen Verspätung angetreten werden, wobei diesmal die rechte Rheinstrecke über Niederlahnstein, Loreley und Rüdesheim befahren wurde.
Der Schienenbus wollte offenbar zeigen, dass er ein Bundesbahner der alten Schule ist und traf pünktlich nach Fahrplan um 19.01 Uhr in Dieburg ein. Der alte Knabe hatte die 10 Minuten Verspätung mit Leichtigkeit hereingefahren. In Dieburg war laut Fahrplan eine 30 minütige Pause vorgesehen, um dem planmäßigen ICE Vorrang zu gewähren. Dieser moderne Renner hatte seine Verspätung von 20 Minuten jedoch nicht aufholen können und deshalb trat nun wieder der Schienenbus für den Endspurt an und traf im Zielbahnhof Babenhausen mit Zwischenhalt in Hergershausen 20 Minuten vor der geplanten Ankunft ein. Eine tolle Leistung für ein fast 60 Jahre altes Fahrzeug.
Der Verein „Netzwerk-Bahnhof Langstadt“ bedankt sich ganz herzlich bei allen Fahrgästen und der Vulkan-Eifel-Bahn in Gerolstein für den wunderschönen Tag. Wir werden versuchen, dem Wunsch vieler eisenbahnhistorisch begeisterter Menschen zu entsprechen und in diesem Jahr noch eine zweite Sonderfahrt anzubieten. Diese soll am 9. Dezember stattfinden und von Babenhausen nach Alsfeld in Oberhessen führen, um dort den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Bis dahin wünschen wir allen Fahrgästen und Freunden des Vereins eine schöne Zeit.     aru

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