Männertour an den Niederrhein

Interessiert verfolgen die Wanderer die Informationen über die Gladiatorenkämpfe im Amphitheater Xanten.

Die diesjährige, 25. Männerwanderung des Wanderklubs „Berg auf“ führte an den Niederrhein. Ein interessantes und abwechslungsreiches Programm wartete auf die 24 Teilnehmer der Tour.

Erstes Ziel war das Forschungszentrum in Jülich. Mit über 5000 Mitarbeitern eines der größten Forschungszentren Europas. Das Forschungsareal erstreckt sich über 2,2 qkm, der Fläche von rund 400 Fußballfeldern. Ein informativer Vortrag verdeutlichte die Schwerpunkte der Forschungsarbeit in Jülich und deren Wichtigkeit für die Zukunft unserer Wirtschaft. Die Bereiche Energie, Klima und Bioökonomie bilden die Forschungsschwerpunkte.

In einer sich anschließenden Diskussion wurden die reichlichen Fragen der Teilnehmer beantwortet. Das Mittagsessen wurde im Casino des Forschungszentrums eingenommen. Auf der sich hieran anschließenden Rundfahrt wurde unter anderem einer der schnellsten Rechner der Welt besichtigt.

Von Jülich ging es in die historische Karlsstadt Aachen. Da 814, also vor genau 1200 Jahren „Karl der Große“ in Aachen verstarb und hier beigesetzt wurde, gilt 2014 als ein ganz besonderes Karlsjahr. Eine Stadtführung durch die Aachener Altstadt zeigte die Spuren Karls, der Aachen zur Hauptstadt seines riesigen Reiches und damit zur ersten Hauptstadt auf deutschem Boden machte. Endpunkt der Stadtbesichtigung war der Aachener Dom. Eines der großartigsten kulturellen Zeugnisse der Welt begeistert durch seine Architektur und Ausstattung als Gesamtkunstwerk. Hier befindet sich Karls Grab und sein berühmter Thron. Heute ist Aachen eine moderne Stadt des Wissens und der Forschung.

Natürlich wurden auch die berühmten Aachener Printen gekostet und von den Teilnehmern gekauft. Seinen Abschluss fand der erste Reisetag mit der Besichtigung der Braunkohlengrube Garzweiler. Über 84 qkm groß und rund 300 Meter tief ist die Grube, in der im Tagebau Braunkohle für die Stromerzeugung im Kraftwerk Neurath gefördert wird. Die durch den Braunkohletagebau entstehenden Auswirkungen auf die Natur und die Landschaft wurden sehr deutlich. Ganze Dörfer wurden von den riesigen Baggern, den größten Maschinen der Welt, verschluckt.

Der 2. Tag stand ganz im Zeichen der Römer. Nach einem guten Frühstück ging es mit dem Bus nach Xanten an den Rhein und hier in den Archäologischen Park. Das Freilichtmuseum erstreckt sich über mehr als 60 Hektar an der Originalstelle der römischen Siedlung Colonia Ulpia Traiana. Über 10000 zivile Einwohner hatte das frühe Xanten. Weitere rund 5000 römische Soldaten waren auf dem Fürstenberg außerhalb der Stadt in einem Militärlager untergebracht. Xanten war mit dem heutigen Köln die wichtigste Römeransiedlung in Nordgermanien. Eine hochinteressante Führung durch den Park gab einen Einblick in den römischen Alltag vor 2000 Jahren. Der Rundweg führte ins Amphitheater, in das römische Badehaus und zum Hafentempel. Anschließend ging es ins spektakuläre Römermuseum. Ein hochmoderner, lichtdurchfluteter Neubau führt die Besucher über eine Rampe an einer Unzahl von Sehenswürdigkeiten aus der Römerzeit vorbei. Der Museumsbesuch begeistere alle Teilnehmer. Leider war die Zeit ein wenig begrenzt.
Ein Höhepunkt bildete das anschließende Essen in der „Römischen Herberge“ im Archäologischen Park. Serviert wurde mit „ofellas ostienses“ ein nach antiken Originalrezepten zubereiteter Ferkelbraten auf Ostienser Art mit Pilzen und Fladenbrot.

Am Nachmittag wurde dann fleißig gewandert. Es ging von der holländischen Grenze durch den Schwalmbruch bis nach Brüggen. Eine rund 10 km lange Wanderstrecke. Sumpflandschaft und Heidegebiet wechseln sich auf dem Prämienwanderweg entlang der Schwalm ab. Eine insgesamt naturbelassene Landschaft mit fließenden und stillen Gewässern, Wiesen und Wäldern. Von einem Aussichtsturm konnte ein Blick auf die letzte Wacholderheide des Niederrheins geworfen werden. Den Tag schloss ein verdienter, geselliger Abend auf der Terrasse des Restaurants „Alte Brüggener Mühle“ ab.

Der 3. Tag der Reise startete mit einer rund 12 km langen Wanderung entlang dem Nettetalbruch. An 5 der 12 natürlichen Seen führte der Wanderweg entlang. Im Restaurant „De Wittsee“ wurde eine Mittagspause eingelegt und mit „Dicken Bohnen mit Kasseler“ ein uriges niederrheinisches Essen genossen. Von hier aus ging es gut gesättigt durch ein wunderschönes Vogelschutzgebiet bis zur Leuther
Mühle. Hier wartete der Bus zur Weiterfahrt an die Ahr. In Bad Neuenahr wurde die „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ besichtigt. In dem ehemaligen Bunker hätten sich die Bundesregierung und das Bundesparlament im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung zurück gezogen. Die Anlage, bis vor wenigen Jahren noch das geheimste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik, gibt ein eindrucksvolles Zeugnis über die Zeit des „kalten Krieges“. Rund 3000 ausgewählte Personen der Verfassungsorgane hätten in der Anlage im Kriegsfall für 30 Tage Schutz gefunden. In regelmäßigen Abständen wurde hier der Ernstfall, ein Atomkrieg, durchgespielt. Durch den Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin, wurde die Anlage nicht mehr benötigt. Von der ehemals mehrere Kilometer langen Bunkeranlage wurden ganze 200m als Dokumentationsstätte für die Öffentlichkeit erhalten. Für die Teilnehmer der Männertour eine hochinteressante Führung durch eine unbekannte unterirdische Welt. Vom Regierungsbunker ging es nach der Besichtigung mit einer Kurzwanderung auf dem Ahrtal-Rotweinwanderweg zum Restaurant „Altenweghof“. Dort wurde unter
Bäumen, mit Blick ins Ahrtal, der verdiente Abschlusstrunk genossen.

An allen 3 Tagen sorgte Fortuna für ein wunderschönes Sommerwetter. Gegen 21.30 Uhr war die Männerschar wieder in Babenhausen.

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