Erfolgreiche NABU-Hochstamm-Pflanzaktion

Viel Arbeit – das Sortieren der Obstbäume.

Die diesjährige Obstbaum-Aktion des NABU wurde wieder mit großem Erfolg im Landkreis Darmstadt-Dieburg durchgeführt. Insgesamt wurden seit Beginn der Aktion vor 29 Jahren schon über 35.000 Hochstamm-Obstbäume gepflanzt. Damals hatten sich Otto Diehl und Franz Peter um die Hochstamm-Pflanzaktion im Altkreis Dieburg gekümmert, jetzt hat der stellvertretende Kreisvorsitzende Uwe Schnabel die Federführung übernommen.

Nach NABU-Schätzungen sind Streuobstwiesen in ihrem Bestand stark gefährdet, der Bestand hat sich in 50 Jahren auf ein Fünftel reduziert. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten und vielfältigsten Biotopen unserer Kulturlandschaft, sie sind Lebensraum von über 5000 Tier- und Pflanzenarten und bilden die Ressourcen für viele alte Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Zwetschensorten. Typische Vogelarten der Streuobstwiesen sind Steinkauz, Grünspecht und der selten gewordene Wendehals. Auch Fledermäuse, Siebenschläfer und viele Insektenarten finden Schutz in den Höhlen und der Rinde der alten Hochstämme. Aber Hochstamm-Obstbäume benötigen regelmäßige Pflege. Je nach Alter des Baumes ist ein fachmännischer Schnitt alle ein bis zwei Jahre nötig, ganz alte Bäume können seltener beschnitten werden. Auch muss die Wiese darunter gemäht werden. Dies alles ist aufwändig und gilt als unrentabel. „Aber auch Siedlungsdruck und zunehmender Landschaftsverbrauch dezimieren die Streuobstwiesenbestände“, ergänzt NABU-Kreisvorsitzender Lothar Jacob. „Unsere Obstbaum-Pflanzaktion soll dazu beitragen, Streuobstwiesen zu erhalten und auch neue zu schaffen“.
Die 29. Obstbaumaktion des Kreisverbandes Dieburg des NABU wurde in Zusammenarbeit und mit finanzieller Unterstützung des Landkreises und verschiedener Kommunen durchgeführt. Der neu gestaltete Bestellzettel stand auch online zur Verfügung. Insgesamt konnten 52 Apfel-, Birnen-, Quitten-, Zwetschen- und Kirschsorten angeboten werden. Mit der Bestellung war die Verpflichtung zur Erhaltungspflege verbunden.
Die Ausgabe der Bäume erfolgte am Eidmannshof, wo den vierzehn fleißigen NABU-Helfern eine Halle zum Sortieren zur Verfügung stand. Nachdem die 513 wurzelnackten Obstbäume vorsortiert waren, konnten sie den mehr als 100 Bestellern zugeordnet werden.
Am folgenden Tag standen die Bäume nebst Pflanzpfahl, Verbiss-Schutz und Infoblatt mit vielen Tipps zur Abholung bereit. Mit dem Hinweis, die Bäume nicht zu tief zu pflanzen und die Veredelungsstelle nicht mit Erde zu bedecken, sowie bei der Pflanzung und auch später gründlich zu gießen, wurden alle Bäume bis zum frühen Nachmittag verteilt. Dank der guten Organisation und vieler Helfer war es eine gelungene Aktion!     
    (Text/Foto: hhi/nabu)

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