Konversion Kaserne: Bebauungsplan „Kaisergärten“ sorgt für zahlreiches Interesse

Abriss von 130 Gebäuden noch in diesem Jahr, Mitte 2019 dann der Aufbau und ein erster Bezug im Jahr 2020. Die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung sind gestellt. Es geht los...

Es war eine ganz entspannte Atmosphäre am Dienstagabend (18.) in der Babenhäuser Stadthalle, als die 26. Änderung des Flächennutzungsplanes – Bebauungsplan „Kaisergärten“ – im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt wurde.

Offensichtlich sorgte die transparente Vorgehensweise der Konversionsgesellschaft schon im Vorfeld dafür, dass die wesentlichen Inhalte des Bebauungsplanes (in ihren Grundzügen) bereits bekannt waren und somit kaum allgemeine Fragen offen blieben, sondern schon Detailfragen angesprochen wurden. Auch die deutliche Nähe des vorliegenden Entwurfes an dem mit „Gold“ zertifizierten Rahmenplanes – ohne gravierende (profitorientierte) Änderungen zu Lasten der prämierten Gestaltung – war sicherlich hilfreich.
Etwa 175 Zuhörer haben den Weg in die Stadthalle gefunden um sich direkt zu informieren, aber auch um Ideen einzubringen – etwa bei der Verkehrssituation – die auch an diesem Abend ein zentrales Thema der Kasernenentwicklung war. Die Einbringung von Ideen der Bürger war ausdrücklich gewünscht, handelte es sich doch an diesem Abend um einen wichtigen Schritt der Entwicklung des ehemaligen Kasernen-areals – die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß Baugesetzbuch. Bürgermeister Achim Knoke stellte bei der Begrüßung auch gleich fest, dass es sich an diesem Abend nicht um eine Verkaufsveranstaltung handelt, sondern es um die Bürgerbeteiligung gehe.
Nach der Vorstellung der seitherigen Entwicklungs-Schritte – vom Abzug der US-Army bis zur öffentlichen Informationsveranstaltung – durch den Stadtplaner der Stadt Babenhausen, Oliver Schreiner, wurde der aktuelle Planungsstand vorgestellt. Die Konversionsgesellschaft informierte in diesem Zusammenhang auch über die weiteren Verfahrensschritte. Daniel Beitlich, einer der Investoren der Konversionsgesellschaft, stellte in einer Präsentation die aktuellsten Informationen zusammen und berichtete auch über die seitherigen Veränderungen. Hier führte er unter anderem den geplanten Neubau einer Grundschule an und die Planabweichungen zu Lasten von größeren Bürogebäuden hin zu einer Bebauung mit Einfamilienhäusern.
Das Thema „Verkehrssituation“ zog sich bei den Ausführungen wie ein roter Faden quer durch die Konversion. Es ist fragwürdig, warum die ehemalige Kaserne von den zuständigen Stellen verkehrstechnisch als weiße Fläche betrachtet wird. Dort, wo einst 5.000 Menschen lebten und vor einiger Zeit noch Flüchtlinge eine neue Heimat gefunden haben, dort wird in den Berechnungen eine „Null“ angesetzt. Die Verkehrsplanung arbeitet zur Zeit an Lösungen und eine Verkehrssimulation hat einige Erkenntnisse gebracht, die man von Seiten der Stadt für ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept nutzen sollte. Es geht bei diesem Thema nicht um den Verkehr der Kaserne, es geht um einen möglichen Verkehrskollaps und die Zukunftsfähigkeit der Stadt Babenhausen. Ohne eine Lösung in diesem Bereich ist eine Entwicklung von weiteren Bau- und Gewerbegebieten kaum darstellbar.
In diesem Zusammenhang wurde bei der Veranstaltung auch deutlich: der Ärger, wenn man an der B26 „im Stau steht“ ist verständlich. Aber die Anwohner der Darmstädter und der Schaafheimer Straße müssen die Lärm- und Geruchsbelästigung den ganzen Tag ertragen!
Nach den Informationen hatten die Bürger die Gelegenheit an vorbereiteten Tischen mit den Experten Gespräche zu führen und auch Detailfragen zu stellen. Ansprechpartner waren bei der Stadtentwicklung Oliver Schreiner, beim Thema Bauleitplanung Holger Fischer und Shari Buch, bei der Ökologie Dr. Gerriet Fokuhl und beim Thema Verkehr Edwin Mayer von den Verkehrsplanern Habermehl & Follmann (Rodgau). Das Angebot wurde zahlreich in Anspruch genommen und die Tische waren schnell von interessierten Bürgern umringt.
Wer an diesem Abend keine Gelegenheit hatte sich ein persönliches Bild von der zukünftigen Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes zu machen, hat die Möglichkeit die Unterlagen des Bebauungsplanes „Kaisergärten“ im Rathaus einzusehen. Bis zum  5. Oktober ist der Vorentwurf – während der Dienststunden – im Fachbereich Bauwesen zu sehen, hier hat man auch die Möglichkeit eine persönliche Stellungnahme schriftlich zu hinterlegen.       hz

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