Hierfür sollte man den Eigentümern eine Preis bezahlen, wie er für Bauerwartungsland im Rhein-Main-Gebiet üblich ist, denn schließlich ist das gesamte Gelände zwischen Lache und Gersprenz das natürliche Erweiterungsgebiet für die Stadt Babenhausen für Wohnbebauung und nicht für Großsportanlagen. Eine solche Anlage führt vor allem am Wochenende durch Vereinsnutzung zu einer sehr großen Verkehrs- und Lärmbelästigung, was bestehende und später geplante Wohngebiete entwertet. Eine Großsportanlage gehört dort hin, wo sie heute ist: in die Nähe des Schwimmbads. Schon der Gedanke, man könnte ja nach dem Bau einer Sportarena neben der Schule das bisherige Sportgelände als Bauplätze verkaufen, zeigt ja, wo die wahren Spekulanten sitzen.
Eigentum verpflichtet. Das ist richtig! Doch dem Allgemeinwohl dient eine Großsportanlage an diesem Standort nicht. Auch das Privateigentum ist durch das Grundgesetz geschützt. Ich selbst habe von Seiten der Stadt bisher kein Angebot erhalten, weil man wohl erst einen Eigentümer nach dem anderen „weichkochen“ will. Die Hetze gegen Landwirte und Grundstückseigentümer in Babenhausen ist unerträglich. Ich werde jedenfalls mein Grundstück weder für drei Euro noch für 30 Euro, auch nicht für 45 Euro pro m2 verkaufen. Das Grundstück gehört seit fast 400 Jahren meiner Familie, und dabei kann es auch die nächsten 50 oder 100 Jahre bleiben, bis ein wirklicher Bedarf z.B. für Wohnbebauung entsteht.
Für einen Schulsportplatz wird es nicht benötigt. Schließlich handelt es sich bei diesem Gebiet um eines der besten landwirtschaftlichen Flächen Babenhausens. Eine Stadt, die tatenlos zuschaut wie eine riesige Fläche in einen neuen Baggersee verwandelt wird, die notgedrungen zehn Prozent ihres Waldbestands für läppische zwei Millionen an den Staat verscherbelt, sollte erst einmal in den nächsten zehn Jahren ihre Finanzen in Ordnung bringen, bevor sie an Großprojekte dieser Art denkt.
Die Gefahr, dass Kinder oder Enkel von Grundstückseigentümern von Mitschülern geärgert oder belästigt werden, wächst, wenn ein Schulleiter sich als Vereinsmeier betätigt. Ich habe in ähnlichen Fällen im Stillen gearbeitet und bin gut damit gefahren.
Uwe Rademer, Bad Endbach
Rubrik: Leserbriefe
16.01.2014
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