Respektlose Äußerungen

Zum Bericht in der Babenhäuser Zeitung vom 5.3.2020; „CDU unterstützt Dominik Stadler bei der Bürgermeisterwahl“

Es gäbe vieles zu diesem Bericht zu kommentieren. Ich möchte mich aber auf nur zwei Punkte beschränken.  Punkt 1: Akt der Nominierung des Kandidaten. Herr Stadler, der CDU-gekürte Kandidat, sagt laut Pressebericht bei seiner Nominierung folgenden Satz: „Ich freue mich über den mutigen Schritt der CDU, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen und mich als unabhängigen, parteilosen Kandidaten unterstützen zu wollen.“

Obwohl Herr Stadler wohl schon einige Jahre in Babenhausen lebt, scheint er die derzeitige politische Situation in Babenhausen, zu der auch seine Nominierung zählt, nicht so richtig zu begreifen.
Dass die CDU Herrn Stadler als parteilosen Kandidaten unterstützen will, ist kein mutiger Schritt der CDU, sondern aus der Not geboren und einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass die Partei keinen geeigneten Kandidaten hat, „der Bürgermeister kann“ (Zitat)!
Wenn Herr Stadler also meint, dass die CDU seinetwegen auf einen eigenen Kandidaten verzichtet hat, vielleicht sogar, um zum Wohle der Stadt eine überparteiliche Einstellung zu dokumentieren, dann scheint ihm  das politische Gespür zu fehlen. Das sollte er aber als Bürgermeister dringend mitbringen, gerade in Babenhausen.
Punkt 2: „Erwähnung“ der CDU-Stadtverbandsvorsitzenden, Frau Koch-Vollbracht:  „In erster Linie ist der Bürgermeister Chef im Rathaus, der städtischen Verwaltung. Und nur eine funktionierende und mit Freude arbeitende Verwaltung kann ihre Arbeit zum Wohle der Stadt erfüllen.“
Diese beiden Sätze sind in Verbindung mit der vorangegangenen Nominierung ungehörig und fallen eigentlich in die Rubrik „Besser nicht gesagt“ einer wöchentlichen kostenlosen Werbezeitung.
Mit diesen Worten unterstellt Frau Koch-Vollbracht zum einen, dass unsere Verwaltung mit ihrem derzeitigen Chef nicht funktioniert und unterschwellig wird damit dem Leser mitgegeben, dass die Verwaltung erst mit „ihrem richtigen“ Bürgermeister als Chef unserer Verwaltung gut funktionieren wird.
Mit dem zweiten Satz unterstellt Frau Koch-Vollbracht aber auch, und das ist eigentlich noch ungehöriger, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Babenhäuser Verwaltung nicht mit Freude arbeiten und sie somit ihre Arbeit auch nicht zum Wohle der Stadt erfüllen können. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung sind diese Äußerungen ein Schlag ins Gesicht und m.E. auch durch nichts gerechtfertigt.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung haben eine gute Ausbildung, die auch die Grundlage ihrer täglichen Arbeit ist. Und ich unterstelle, dass sie alle, einschließlich Bürgermeister, bemüht sind, ihr Bestes zu geben, mal einen Tag mit Freude und sicher, wie in jedem Beruf und bei jedem Menschen, auch mal weniger gut gelaunt.  Und sie alle arbeiten bestimmt immer mit der Absicht, ihre Aufgaben professionell  und zur Zufriedenheit der Bürger und zum Wohle der Stadt zu erledigen. Das ist bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen im Stadtparlament bestimmt keine leichte Aufgabe.  
Mit diesen respektlosen Äußerungen bei der Vorstellung ihres Kandidaten wird die CDU-Ortsverbandsvorsitzende, Frau Koch-Vollbracht, sicher keine Freunde bei den Bediensteten der Stadtverwaltung gewonnen haben. Und mit der von ihr aufgezeigten Geringschätzung unserer Verwaltungsmitarbei- terinnen und Verwaltungsmitarbeiter bin ich davon überzeugt, dass diese „freudlosen“ Damen und Herren nun sicher auch ohne Freude auf einen CDU-Kandidaten als zukünftigen „richtigen“ Chef warten.
Gerhard Böttcher, Babenhausen

Kommentare

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13. März 2020 - 09:35

wie üblich in Babenhausen

die Brunnenvergifter sind wieder am Werk. Mehr braucht man dazu nicht zu schreiben. Wahlkampf über Leserbriefe wobei man einen anderen Namen für diese Meinungsmache benutzen müsste. Komisch, dass immer diejenigen von einem Miteinander reden die dies selbst nicht wollen. Eben Babenhausen man kennt es ja nicht anders. Übrigens wenn es um Kandidaten geht bietet die SPD noch weniger.



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