Bahnhof Babenhausen: Park-and-Ride-Anlage schließt Umbaumaßnahmen ab

Ein Durchstich (links) unter den Gleisen sorgt für einen barrierefreien Fußweg von der Südseite des Babenhäuser Bahnhofs zu den Bahnsteigen. Das Land bewilligte nun die Fördermittel für den südlichen Pendlerparkplatz entlang der B26 (rechts), der schon jetzt als Pkw-Stellfläche genutzt wird.

Im Umfeld des Babenhäuser Bahnhofs gibt es kaum eine Fläche, die lange frei bleibt. Findet sich irgendwo eine Lücke, in die ein Auto hineinpasst, wird es auch dort abgestellt. So nutzen seit einigen Wochen vor allem Berufspendler das Areal, das auf der Südseite des Bahnhofs parallel zur B26 verläuft, schon jetzt als Parkplatz. Dabei wird es noch etwa ein dreiviertel Jahr dauern, bis die Fläche zur Park-and-Ride-Anlage umgebaut ist. Der Pendlerparkplatz ist der letzte Abschnitt der 7,5 Millionen Euro teuren und vier Jahre dauernden Bahnhofsmodernisierung.

Offiziell ist der Bereich auf der Südseite noch immer eine Baustelleneinrichtungsfläche, die für die Umbau- und Modernisierungsarbeiten am Bahnhof gebraucht wurde. Denn eine der ersten und aufwendigsten Arbeiten war der Durchstich, mit dem die bestehende Fußgängerunterführung verlängert und zur Südseite hin geöffnet wurde. Nach Abschluss aller Arbeiten sollen Reisende auf dem südlichen Parkplatz – analog zur Park-and-Ride-Anlage auf der Nordseite – ihr Auto abstellen und von dort zur Unterführung gelangen können, ohne eine Straße queren zu müssen. Zwei Aufzüge verbinden die Unterführung mit den Bahnsteigen, sodass alle Wege von den beiden Parkplätzen sowie von der Bushaltestelle am Bahnhofsvorplatz bis zu den Zügen barrierefrei sind.
Ende 2013 trafen sich Vertreter der Deutschen Bahn und des Landesverkehrsministeriums, des RMV und der Dadina sowie Babenhausens damalige Bürgermeisterin Gabi Coutandin zum symbolischen ersten Spatenstich. Ende 2017 wird es Coutandins Nachfolger Joachim Knoke sein, der mit dem Park-and-Ride-Platz den letzten Modernisierungsabschnitt freigibt.
Die Park-and-Ride-Anlage wird am Durchstich beginnend auf einer Länge von 130 Metern in nordöstliche Richtung parallel zur B26 verlaufen. In zwei Reihen werden insgesamt 80 Pkw-Stellplätze sowie mehrere Behindertenparkplätze eingerichtet. Hinzu kommen Fahrradabstellplätze und -boxen. Die Einfahrt zum Parkplatz wird am nördlichsten Punkt, schräg gegenüber dem VW-Schulungszentrum, errichtet. Die aus Richtung Dieburg kommenden Autofahrer müssen die Gegenfahrbahn queren, um auf den Parkplatz zu gelangen. Derzeit ist die Fahrbahn dafür zu schmal, würde sich der Verkehr hinter den Linksabbiegern stauen. Deshalb müsse die Bundesstraße an der Einfahrt zum Parkplatz verbreitert werden, erläutert Katharina Freckmann vom Babenhäuser Bauamt. Die Maßnahme sei bereits mit Hessenmobil und der Polizei abgestimmt worden.
Die Kosten betragen 660.000 Euro, wovon das Land Hessen im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau knapp 500.000 Euro übernimmt. In den Gesamtkosten enthalten ist auch der Kaufpreis für ein Grundstück, das die Stadt von der Bahn erwerben muss, um die Anlage bauen zu können. „Den Zuwendungsbescheid haben wir im Dezember von Hessenmobil bekommen“, sagte Bürgermeister Knoke nun im Gespräch mit unserer Zeitung. „Von der Förderzusage bis zur Auftragsvergabe dürfen nicht mehr als vier Monate liegen. Derzeit bereitet die Verwaltung die Ausschreibung vor.“
Die Park-and-Ride-Anlage ist ein Folgeprojekt des Durchstichs, der wiederum zum barrierefreien Ausbau gehört. „Der Durchstich kostete bereits 670.000 Euro, wovon das Land 85 Prozent förderte. Sollte in der Folge der Parkplatz nicht gebaut werden, könnte das Land die Fördermittel zurückfordern“, so der Bürgermeister. Allerdings habe die Stadt mit Bahn, RMV und dem Land schon vor Beginn der Bahnhofsmodernisierung einen Finanzierungsvertrag geschlossen. „Er verpflichtet uns zum Bau des Parkplatzes. Sollte es länger dauern, bis das Parlament den Etat beschließt, würden die im Haushalt eingeplanten Mittel nicht der vorläufigen Haushaltsführung zum Opfer fallen.“      mel

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