Stadtgeschichte: Das Babenhäuser (Märchen)Schloss wird nun wachgeküsst

Romantisch und idyllisch gelegen hält das Babenhäuser Schloss noch seinen Märchenschlaf und wartet darauf wachgeküsst zu werden. Auch wenn kein Prinz mit weißem Pferd um die Ecke reitet, die Umbauarbeiten zu einem 5-Sterne-Hotel gehen ständig, wenn auch langsam, weiter.

Das Schloss Babenhausen hat eine außergewöhnliche Geschichte und wenn die ehrwürdigen Gemäuer von den zahlreichen Erlebnissen innerhalb der Schlossmauern berichten könnten, sie würden nicht Bücher sondern ganze Bibliotheken füllen können.

Das neueste Kapitel würde sich mit den Umbauarbeiten zu einem 5-Sterne-Hotel befassen. Wahrscheinlich würden die Mauern davon berichten, dass „mal wieder“ ein neuer Schlossherr, mit neuen Ideen, Hand anlegt. Gespannt würden die Mauern es erdulden, wenn wieder Wände eingerissen werden um den Räumlichkeiten eine neue Verwendung zuzuführen. Und genauso gespannt würden die Mauern zurückblicken und die Schlossherren miteinander vergleichen. Sie würden sich an den Darmstädter Samengroßhändler Gustav Hickler erinnern, der 1892 das Schloss kaufte und den Schlosspark anlegte. Wahrscheinlich würden sich die Schlossmauern nur ungern an die Zeit erinnern, als das Schloss eine Militärstrafanstalt war, oder die unterschiedlichsten Soldaten auch die unterschiedlichsten Spuren im Schloss hinterließen.
Was die Schlossmauern über den aktuellen Eigentümer denken ist natürlich unklar, aber sicherlich würden sie es schätzen, dass die Mauern mit den Bastionen zuerst saniert wurden. Dass die Substanz erhalten bleibt und man mit viel Herzblut die Umbauarbeiten angeht. Lieber mit Bedacht und Augenmaß vorangehen, als mit der Brechstange um kurzfristig ein vorschnelles Ziel zu erreichen.
Wahrscheinlich empfinden es die Schlossmauern auch als Wohltat, dass der neue Eigentümer alle Fenster, die ursprünglich Anfang des letzten Jahrhunderts eingebaut wurden, nun in mühevoller und liebevoller Kleinarbeit von einer Einfachverglasung in eine Doppelverglasung umgebaut hat. Was aber wird das Schloss denken, wenn „Leben“ einkehrt? Hotelgäste und die geplante Nutzung als ein Konferenz- und Tagungszentrum hat das Schloss noch nicht erlebt. Sicherlich werden sich die Schlossgemäuer freuen, wenn wieder Menschen das Schloss und die historischen Geschehnisse würdigen. Wenn Hotelgäste im Schlosspark flanieren, im Gewölbekeller feiern oder in einer Schlosskapelle heiraten.
Was die Schlossmauern aber noch brauchen ist etwas Geduld, aber das dürfte ihnen bei einer über 800-jährigen Geschichte nicht schwer fallen.       hz

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