Karola T. Bossdorf: Wenn sich Reiseimpressionen zu Gemälden wandeln

Am 8. und 9. November 2014 lädt die Stadt Babenhausen erneut zu den „Kunst- und Kulturtagen" ein. Die Babenhäuser Zeitung stellt die teilnehmenden Künstler vor. Heute: Karola T. Bossdorf.

Ursprünglich war die Malerin Karola T. Bossdorf wohnhaft in München mit ihrem Mann, aber der Wunsch nach einem Pferd führte zu dem Entschluss, umzuziehen. „Eine Freundin empfahl mir Babenhausen.“ Mit dem Reiten sind zahlreiche Erinnerungen verknüpft: „Ich erinnere mich, wie ich mit meinem Baby zusammen am Strand geritten bin - das war einfach traumhaft.“ Einige Werke bezeugen Bossdorfs Liebe zu dem Pferd und spiegeln die Freude am Reiten wieder.
Bereits der Vater der Künstlerin hatte neben seiner Tätigkeit als Mathematiklehrer an einer Schule gemalt.  Bossdorf selbst erlernte die Malerei ab 1956 an der Universität der Künste in Philadelphia in den USA und nahm ihr Studium erneut auf ab 1965 an der Universität für Bildende Künste in Hamburg. Ab 1981 schließlich war Bossdorf als freie Künstlerin tätig und bildete sich drei Jahre später erneut fort an der Akademie der freien Künste in München. „Später belegte ich auch Kurse an der Städel-Schule Frankfurt, wobei ich bei dem Wettbewerb 'FRA-Deutschland' 2000 den ersten Platz erzielen konnte“, erzählte Bossdorf. Um sich mit anderen Künstlern auszutauschen, wurde die Malerein 1992 Mitglied des Berufsverbandes der Bildenden Künstler in Südhessen (BBKS), wodurch sie an zahlreichen Ausstellungen teilnehmen konnte. Auch an den Ausstellungen im Bürgerhaus in Rodau nimmt die Künstlerin in der Regel einmal im Jahr teil. „Früher habe ich an vier bis fünf Ausstellungen im Jahr teilgenommen, aber mittlerweile werde ich etwas ruhiger.“ Die Künstlerin brilliert durch insgesamt über 50 Einzelausstellungen in Frankfurt, Seligenstadt, Wiesbaden, Aschaffenburg aber auch international in Städten wie Toronto, Montreal oder Bouxwiller.
Besonders der Einfluss anderer Kulturen prägt die Wände des Wohnhauses, wo wilde Landschaften Kanadas oder aber die Wüstenstädte Marokkos die Atmosphäre prägen.
Auch mit China und dem Gebot der Schlichtheit „kansu“ beschäftigte sich die Künstlerin, was zu einer Reihe von chinesischen Zen-Gärten auf Leinwand wurde - die „Spuren der Steine“, in die echte Steine in die Malerei eingebunden werden und somit Dreidimensionalität entsteht. Die Reihe stellte Bossdorf unter anderem 2002 in dem Frauenmuseum Wiesbaden aus oder aber dem Landschaftsmuseum in Aschaffenburg. In der Regel nutzt die Malerin dabei Fotografien als Vorlage, die diese im Anschluss entfremdet wiedergibt.
Daneben konnte die Künstlerin eine Reihe von Preisen für ihre Werke erzielen wie den zweiten Platz bei der ACRA Professionals Show in Toronto oder aber der German Professionals Art Exhibition 2000 in Frankfurt am Main, wo Bossdorf den ersten Platz erreichte. Bereits ein Jahr später landete Bossdorf erneut auf dem ersten Platz in Frankfurt bei der German Professionals Art Show in der Kategorie 'abstract landscapes, painting'. Bereits während ihrer Studienzeit in Philadelphia hatte sich die Künstlerin gegen ihre Mitstreiter durchgesetzt und einen goldenen sowie zwei silberne Schlüssel als Auszeichnung für ihre Arbeiten erhalten.
1993 schließlich wurde der erste ART-Tag im Babenhäuser Schloss veranstaltet mit Bossdorf und zwei Bildhauern als ausstellenden Künstlern. Die Künstlergemeinde in Babenhausen wurde 2005 weiter etabliert mit der Gründung eines 'Künstlerclubs' aus den Mitgliedern Werner Kumpf, Kurt Schlösser, Ine Reichart sowie Karola T. Bossdorf, die mit musikalischer Untermalung durch Jazz im Deutschen Hof ausstellten.
Angetrieben durch die eigene Leidenschaft für den Golfsport erstellte die Künstlerin eine Reihe von Bildern des Themas, die 2005 unter dem Titel „L'ARTE 'da Enzo'“ im Golf-Hotel und Restaurant in Hanau ausgestellt wurden. „Ich spiele selbst Golf mit meinem Mann und durch den persönlichen Bezug hat mich das Thema inspiriert“, erklärte Bossdorf.
Neben unzähligen Ausstellungen unterrichtete Bossdorf zudem von 2002 bis 2005 die Kunst an der Bachgauschule in Babenhausen. „Ich wurde angesprochen, ob ich als ehemalige Lehrerin den Forumspreis gestalten könnte, der jährlich von dem Förderverein der Schule vergeben wird“, erklärte Bossdorf. Nun werden seit zehn Jahren Steinskulpturen der Künstlerin an Schüler mit besonderen Verdiensten vergeben.   fhp

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