Sicherheit im Landkreis ganz groß - Aufklärungsquote mit 67,5 % weiterhin auf sehr hohem Niveau

Erbach/ Odenwaldkreis. Odenwaldkreis bleibt weiterhin sicherster Landkreis Hessens

-- Aufklärungsquote bei 67,5 %-- Häufigkeitszahl bei 2.602

Straftatenaufkommen/Fallzahlen

Wieder wurden in keinem anderen hessischen Landkreis weniger Straftaten polizeilich registriert! Das Straftatenaufkommen des Odenwaldkreises ist marginal im Vergleich zu 2014 um 39 auf 2.502 erfasste Fälle gestiegen, liegt damit aber immer noch deutlich unter den Werten der anderen Landkreise im Bereich Südhessen. Somit bleibt der Odenwaldkreis weiterhin der sicherste Landkreis in Hessen und fürdie Begehung von Straftaten besonders unattraktiv.

Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote bewegt sich mit deutlich über 65 % weiterhin auf sehr hohem Niveau und ist somit nicht nur die höchste in Südhessen, sondern die höchste aller hessischen Landkreise. Die um 0,3 % leicht rückläufige Aufklärungsquote reiht sich in die positive Entwicklung der letzten 10 Jahre ein. Sie liegt nun schon im zehnten Jahr in Folge über der Marke von 60 %. Dies ist kein Zufall, sondern ein Produkt professioneller Kriminalitätsbekämpfung, hoher polizeilicher Präsenz, umfassender Präventionsarbeit sowie hervorragender polizeilicher Ermittlungstätigkeit. In diesem Kontext sind Fortentwicklung und konsequente Ausschöpfung kriminaltechnischerMaßnahmen zu nennen. Das Instrument der DNA-Analyse sowie die Verbesserung der Spurensicherungsarbeit tragen dazu bei, dass Täter vielfach überführt und Straftaten aufgeklärt werden konnten. Darüber hinaus wirkt die hohe Aufklärungsquote abschreckend, denn sie signalisiert potentiellen Tätern, dass die Gefahr von der Polizei gestellt zu werden, im Odenwald sehr hoch ist. Nicht zuletzt ist sie auch ein Indiz für eine gute und funktionierende Sozialkontrolle durch die Bevölkerung, welche ihre Polizei immer wieder mit wichtigenHinweisen unterstützt.

Häufigkeitszahl

Erfreulich ist weiterhin, dass die Häufigkeitszahl (HZ) bei einem Wert von 2.600 liegt. Diese bezeichnet die Anzahl der registrierten Delikte pro 100.000 Einwohner und macht somit eine Vergleichbarkeit mit anderen Städten und Landkreisen möglich. Zum sechsten Mal in Folge liegt diese HZ im Odenwaldkreis unter 3000. Im Jahr 2015 reduzierte sich die Einwohnerzahl im Odenwaldkreis um mehr als 100 Einwohner, was die leicht nach oben korrigierte Häufigkeitszahl zum letzten Jahr erklärt. Mit 2.502 Straftaten bei 96.047 Einwohnern (zum30.06.2015) erreicht der Odenwaldkreis mit einer HZ von 2.602 trotz alledem einen hessischen Spitzenwert und liegt damit weit unter dem Landesdurchschnitt.

----- s. Grafik in pdf-Datei -------

Eigentumskriminalität

Delikte der Eigentumskriminalität sind für die Bürger von besonderem Interesse, weil sie deren Sicherheitsgefühl unmittelbar tangieren. Nach einer positiven Entwicklung im Jahr 2014 (- 15 Fälle), gingen die Delikte im Bereich der Eigentumsdelikte im Jahr 2015 noch einmal um 39 Fälle zurück. Dies stellt eine Verringerung über die letzten beiden Jahre um 54 Fälle dar, bei einer nach wie vorerfreulichen Aufklärungsquote im Bereich der "Diebstähle ohne erschwerende Umstände" von 43,5 %. Den weitaus höchsten Rückgang der Fallzahlen bei den Eigentumsdelikten wurde, entgegen dem Bundes- und Landestrend, im letzten Jahr im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahles verzeichnet. Insgesamt wurden 25 solcherEinbrüche weniger aufgenommen, was einen Rückgang um 35,2 % auf 46 Fälle bedeutet. Fast jeder vierte dieser Einbrüche wurde aufgeklärt. Um eine weitere Verbesserung der Aufklärungsquote in diesem Bereich zu erreichen, wurde im Oktober 2015 das Kommissariat 21 eingerichtet,welches sich schwerpunktmäßig mit der Bearbeitung von Delikten im Bereich des Wohnungseinbruches beschäftigen wird.

Mit 46 Wohnungseinbrüchen (davon 13 Versuche) allerdings liegt derOdenwald fast auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie im Jahr 2011, als der im Vergleich der letzten 10 Jahre geringste Stand von 35 Fälle registriert wurde.

Der Wohnungseinbruchsdiebstahl, einschließlich Tageswohnungseinbruch (TWE), zählt zu den schweren Diebstahlsdelikten. Von den insgesamt 46 Delikten wurden 33 Einbrüchemit einem Vermögensschaden von rund 213.000 Euro vollendet (197.200 Euro im Jahr 2014). In dreizehn Fällen scheiterten die Täter an den guten Sicherungseinrichtungen, so dass sie über das Versuchsstadium nicht hinaus kamen. Dennoch wird deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit, im Odenwald Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, nach wie vor vergleichsweise gering ist: Lediglich ca. 3 % der beim Polizeipräsidium Südhessen registrierten Wohnungseinbrüche (einschl. TWE) haben sich im Odenwaldkreis ereignet. Dies stellt eineHalbierung im Vergleich zum letzten Jahr dar.

Fallbeispiele

Das Ergebnis guter Tatort- und Ermittlungsarbeit zeigt sich auch in der Klärung eines Baustellendiebstahles im Juni 2015 in Breuberg, bei dem ein Bobcat Kettenbagger im Wert von ca. 80.000 EUR entwendet wurde. Eine akribische Spurensuche und - sicherung sowie die daraus resultierenden Ermittlungen und die Zusammenarbeit verschiedener Dienststellen führten zur Festnahme dreier Tatverdächtiger. Bei den anschließenden Durchsuchungen wurde nicht nur der gestohlene Kettenbagger sondern weitere entwendete hochwertige Werkzeuge und einKreiselmähwerk in einem Gesamtwert von 105.000 EUR sichergestellt. Zwei der Tatverdächtigen legten Geständnisse ab.

Gerade im Bereich der Eigentumsdelikte werden immer häufiger Tatenmithilfe gesicherter daktyloskopischer (Fingerabdrücke) und DNA Spuren geklärt. Die durch professionelle und umfassende Arbeit gesicherten Spuren der hiermit befassten Angehörigen des Erkennungsdienstes werden in eine Datei eingestellt und regelmäßig abgeglichen, so dass sich teilweise erst nach Jahren Treffer ergeben,die dann zu einer Tatklärung führen. So kam es im letzten Jahr durch einen länderübergreifenden Abgleich der bei zweier Einbrüche in das ehemalige "Cofa Gelände" gesicherten Tatortspur zu einer Treffermeldung eines in Spanien zur Fahndung ausgeschriebenen Bandentäters. Anhand der gesicherten Spuren konnte er letztlich überführt und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt werden.

Prävention

Ergänzend zur Arbeit der Polizei sowohl im präventiven wie in strafverfolgenden Bereich kommt aber der Aufmerksamkeit der Nachbarschaft eine elementare Bedeutung beim Schutz vor Einbrüchen zu. So werden "Verdächtige Wahrnehmungen", die vom Bürger an die Polizei gemeldet werden, ernst genommen, dokumentiert und sowohl in die Ermittlungen nach einem Schadensfall wie auch in die präventiven Streifen einbezogen.

Wie ich mein Eigentum schützen kann, erfahren Bürger u.a. bei der polizeilichen Beratungsstelle beim Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt und bei öffentlichen Veranstaltungen der örtlichen Polizei.

Diebstahl aus PKW

Der Pkw ist für viele nicht nur Statussymbol sondern notwendiges Fortbewegungsmittel in unserer ländlich geprägten Region. Ein durch einen Einbruch notwendiger Werkstattaufenthalt ist somit nicht nur kostspielig sondern auch ärgerlich und schränkt den Bewegungsradius des Geschädigten erheblich ein. So ist für den Fahrzeughalter im Odenwaldkreis die Tatsache erfreulich, dass die Fallzahlen in dem Deliktsbereich des "Diebstahl aus PKW" im letzten Jahr um 56 % auf nur noch 32 Fälle gesunken sind. Auch diese Zahl stellt im Vergleich zu allen anderen Landkreisen im Bereich von Südhessen ein Bruchteil vergleichbarer Fallzahlen dar.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die leicht gesunkene Anzahl um 0,6 Prozent an Vermögens- und Fälschungsdelikten auf 452 Fälle stellt an der Gesamtkriminalität im Odenwald einen Anteil von 18,7 % dar.

Ein Großteil der Delikte, ca. 37 %, wird im Bereich des Waren- undWarenkreditbetruges begangen. Die Aufklärungsquote liegt im gesamten Deliktsbereich bei hohen 88 %.

Straßenkriminalität

Naturgemäß stellen alle Delikte, die im Blickfeld des Bürgers begangen werden, insbesondere die, die auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen stattfinden, eine erhebliche Beeinträchtigung dessubjektiven Sicherheitsgefühls dar. Diese sogenannte Straßenkriminalität mit einem Anteil von ca. 15 % an der Gesamtkriminalität, ging auch im letzten Jahr um weitere 12,3 % zurück. Mit einer Fallzahl von 378 Delikten, nach einer deutlichen Halbierung zum Jahr 2015, ist in diesem Jahr ein weiterer Rückgang um 53 Fällen zu verzeichnen. Somit zeigen die in diesem Bereich erfolgten Präventionsmaßnahmen Erfolg.

Rohheitsdelikte

Im Bereich der Rohheitsdelikte, welche sich hauptsächlich aus Körperverletzungsdelikten und "Häuslicher Gewalt" zusammensetzen, musste im letzten Jahr eine Steigerung um 10 % festgestellt werden, wobei es sich in mehr als 2/3 dieser Fälle um einfache Körperverletzungen ohne erschwerende Umstände (z.B. der Nutzung einesgefährlichen Gegenstandes) handelte. Insgesamt stellen diese Delikte einen Anteil von ca. 16 % aller Straftaten im Berichtszeitraum dar, die allerdings in mehr als 94 % der Fälle aufgeklärt wurden. Der überwiegende Anteil der Tatverdächtigen (405) in diesem Deliktsbereich ist männlich, nur 65 Tatverdächtige sind weiblich.

Raubdelikte

Das hiesige K10, welches Kapitaldelikte im Bereich der PD Odenwaldbearbeitet, musste sich im Oktober vorletzten Jahres mit einem Fall der räuberischen Erpressung zum Nachteil eines Edelmetallgeschäftes im Gersprenztal befassen. Die Ermittlungen hierzu erstreckten sich über das gesamte letzte Jahr. Ein männlicher Täter, der von dem Geschädigten als vermtl. Deutscher, ca. 160-170 cm groß, schlank, gepflegte Erscheinung, mittelbraune Haare, beschrieben wurde, erbeutete hierbei Edelmetall im Wert von mehreren tausend Euro. In der Sendung "Aktenzeichen YX" wurde am 10.02.2016 nach dem Täter noch einmal öffentlichkeitswirksam gefahndet.

Tatverdächtige allgemein

Die Mehrheit (69,8 %) aller im Jahr 2015 ermittelten Tatverdächtigen stammt aus der Tatortgemeinde, weitere 23,7 % aus anderen Gemeinden im Odenwaldkreis. Die noch fehlenden Tatverdächtigen kommen zu 6 % aus Hessen, 3,9 % aus dem übrigen Bundesgebiet oder sind wohnsitzlos (0,9 %).

Rauschgiftkriminalität

Schließlich ist auch der Odenwaldkreis von dem allgemeinen Phänomen des Drogenhandels und -konsums wie z.B. Cannabisprodukten nicht verschont geblieben. Der Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungsarbeit liegt darin, Bezugswege aufzuklären, Täter zu ermitteln und damit den Verkauf derartiger Substanzen einzudämmen.

Da es sich hier um ein sogenanntes Kontrolldelikt handelt, liegt auch die Aufklärungsquote in einem hohen Bereich und konnte im Vergleich zum letzten Jahr (97,8) sogar noch gesteigert werden (98,3 %) Die Erhöhung der Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität von 180 auf 237 Vorgänge erklärt sich in der Hauptsache durch den ausdem Jahr 2014 resultierenden Überhang aus mehreren Großverfahren. Ausden Ermittlungserfolgen im Jahr 2014 ergaben sich eine Vielzahl an Folgeverfahren gegen Abnehmer.

Fallbeispiele

Auch im Jahr 2015 wurden wieder erfolgreich mehrere Verfahren beendet, die in einem Fall zur Festnahme von sieben Tatverdächtigen und zur Sicherstellung von 10 gr. Amphetamin, 85 gr. Hasch, 10 gr. Marihuana sowie ca. 100 gr. Kräutermischungen führten. Die weiteren Ermittlungen und die Einlassungen zweier Beschuldigter führten dazu, dass der Gruppe der Erwerb, Besitz und Handel von mind. 1,3 Kilo Amphetamin beweissicher nachgewiesen werden konnte. In einem weiterenVerfahren kam es ebenfalls zu Festnahmen von hier 4 Tatverdächtigen, denen nicht nur der bandenmäßige Handel mit Cannabis nachgewiesen wurde, sondern auch mehrfache Verstöße gegen das Waffengesetz. So konnten Munition, nicht registrierte Waffen, Bargeld, Diebesgut und sog. Polenböller sichergestellt werden. Da auf einen der Beschuldigten 19 Schusswaffen registriert wurden, erfolgte der Zugriff in der Wohnung unter Hinzuziehung des Spezialeinsatzkommandos.

Jugendkriminalität

Genau wie im letzten Jahr sind rund 21 % aller Tatverdächtigen (1433 TV in 2015 zu 1394 TV in 2014) im Odenwald unter 21 Jahren alt (308 TV in 2015 zu 300 TV in 2014). Rund 1/5 aller Tatverdächtigen unter 21 Jahre sind weiblich, somit ist der weitaus größere Teil männlich, was wiederum auch dem Geschlechterverhältnis der Tatverdächtigen im erwachsenen Alter entspricht.

Auch im letzten Jahr wurden wieder Kinder/Jugendliche/Heranwachsende in das Programm für "Besonders auffällige Straftätern unter 21 Jahren" (BASU21) aufgenommen. Hier liegt das Bestreben der Polizei darin, diese Personengruppe mit einembesonders auffälligen delinquenten Verhaltensmuster frühzeitig zu identifizieren und durch zielgerichtete, interdisziplinäre und koordinierte Maßnahmen vor einem dauerhaften Abgleiten in eine kriminelle Karriere zu bewahren. Die dort eingesetzten Jugendsachbearbeiter kümmern sich insbesondere um diesen Personenkreis. Eine sinnvolle und zielführende Arbeit in diesem Bereich bedingt allerdings die Mitarbeit der Probanden und des Elternhauses, welche nicht in jedem Fall gegeben ist.

Ein jugendlicher Straftäter, der bei der Begehung seiner Straftaten zu Beginn noch unter 14 Jahre alt war, zeigte sich in den beiden letzten Jahren für rund 51 Straftaten (davon 35 im Jahr 2015)im Bereich der Eigentumskriminalität verantwortlich. Letztlich wurde eine Begehung weiterer Straftaten durch die Abschiebung des Jungen mit seiner Familie unterbunden.

Zuwanderung

In dem Zusammenhang bleibt zu erwähnen, dass die Einrichtung der Flüchtlingsunterkünfte im Odenwaldkreis zu keiner nennenswerten Steigerung der Fallzahlen geführt hat. Für insgesamt 37 der 44 im Jahr 2015 registrierten Fälle waren der besagte Jugendliche und sein Bruder verantwortlich.

Auch in diesem Jahr werden wir durch professionelle Polizeiarbeit dazu beitragen, den Odenwald als lebenswerten und sicheren Landkreis zu erhalten.

Für die Medienvertreter:

Für Rückfragen steht Herr Polizeidirektor Linke, Telefon: 06062/ 953-100, zur Verfügung.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium SüdhessenKlappacher Straße 14564285 DarmstadtChristiane KobusTelefon: 06151/969-2410 o. mobil: 0152/218 83 783Fax: 06151/969-2405E-Mail: pressestelle.ppsh[at]polizei.hessen[dot]de

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