Netzwerk Gewaltschutz feiert 20-jähriges Bestehen

Fachtag am 23. November

Darmstadt-Dieburg/Darmstadt - Das „Netzwerk Gewaltschutz – Prävention und Schutz gegen häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg“ (kurz: Netzwerk Gewaltschutz) feiert 20-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass findet eine Vielzahl von Veranstaltungen statt.

Darauf wiesen Stadt und Landkreis bei einer Pressekonferenz am heutigen Montag, 19. November hin. Unter dem Motto „Effektive Hilfe braucht Vernetzung“ gibt es unter anderem am Freitag, 23. November, einen Fachtag, bei dem Monika Schröttle über die lokale Umsetzung der „Istanbul-Konvention“ berichtet. Eine neue Broschüre dokumentiert zwei Jahrzehnte Netzwerkarbeit.
„Leider ist auch 2018 für viele Frauen und Kinder erlittene Gewalt noch immer bittere Realität“, sagte Barbara Akdeniz, Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Inzwischen ist geschlechtsspezifische Gewalt als Menschenrechtsverletzung anerkannt. In Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg wird häusliche und sexualisierte Gewalt seit über 20 Jahren als gesellschaftliches Problem begriffen. Vor Ort lautet unsere gemeinsame Devise von Anfang an ,Null Toleranz bei Gewalt an Frauen und Kindern‘.“
„Häusliche Gewalt kommt in erschreckend hoher Zahl vor und mir ist es als einer der Auftraggeber des Netzwerks Gewaltschutz im Landkreis Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt ein besonderes Anliegen, dass die gute Arbeit des Netzwerks fortgeführt wird“, erklärte Landrat Klaus Peter Schellhaas. „Ich danke allen, die in den vergangenen 20 Jahren engagiert mitgearbeitet haben und ich bin froh, dass wir hier vor Ort betroffenen Frauen und Kindern ein Schutzhaus und eine fachliche Beratung bieten können.“
Polizeipräsident Bernhard Lammel wies auf die nach wie vor hohen Deliktzahlen hin und sagte, wie wichtig die intensive Zusammenarbeit an den Schnittstellen ist: „Das Netzwerk ermöglicht einen Perspektivwechsel zwischen den Rollen der einzelnen Akteure und gibt allen Beteiligten in Form gemeinsam erarbeiteter Leitlinien und Ablaufpläne mehr Handlungssicherheit. Das wirkt präventiv und erleichtert die Intervention.“
Edda Feess, Leiterin des Frauenbüros der Wissenschaftsstadt Darmstadt, und Monika Abendschein vom Büro für Chancengleichheit im Landkreis Darmstadt Dieburg, die beiden Geschäftsführerinnen des Netzwerks betonten: „Das Netzwerk Gewaltschutz steht auf soliden Säulen und die interdisziplinäre Zusammensetzung des Gremiums hat sich als seine besondere Stärke erwiesen. Ein optimal aufeinander abgestimmtes Hilfesystem ermöglicht den verbesserten Schutz von Betroffenen. Wir danken allen Beteiligten am Netzwerk für ihr langjähriges, unentwegtes und bewegtes Engagement, aus dem in den letzten 20 Jahren ein tragfähiges und anerkanntes Netzwerk erwachsen ist.“
In Deutschland bieten die Gesetzeslage, ein ausdifferenziertes Hilfesystem sowie eine starke Zivilgesellschaft eine gute Grundlage für den weiteren Ausbau des Gewaltschutzes. Vor Ort erfolgte im Jahr 1998 die Bündelung aller Aktivitäten zum Thema in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg unter dem Dach des Netzwerks Gewaltschutz. Delegierte der unterschiedlichen Institutionen wurden in das Netzwerk entsandt, um Prävention, Intervention, Nachsorge und Kooperation bei häuslicher und sexualisierter Gewalt zu verbessern. Hier kommen seitdem die Perspektiven von Beratungsstellen, von Polizei und Justiz, von Rechtsanwaltschaft und Gutachtern, von Jugendämtern, Interkulturellen Büros und Frauenbüros zusammen.  

ladadi

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