Codewort „Rote Tasche“

Equal Pay Day: Frühstück in Pfungstadt, Kino in Darmstadt

„Lass Dich nicht abspeisen!“ heißt es am 21. März (Freitag) um 8.30 Uhr beim Red Breakfast im Kinder- und Familienzentrum BimBamBino in Pfungstadt. Damit machen die Frauenbeauftragte der Stadt, Astrid Rumpf-Starke, die Abteilung für Chancengleichheit des Landkreises und die kommunalen Frauenbeauftragten im Landkreis darauf aufmerksam, dass noch immer eine Lücke zwischen der Bezahlung von Frauen und Männern klafft. Aktuell verdienen Frauen in Deutschland im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer. Deutschland belegt dabei einen der hinteren Plätze im Vergleich der europäischen Industrienationen.

Der Equal Pay Day wird jährlich ausgerufen. Dieses Jahr ist er am 21. März. Er markiert den Tag, an dem Frauen durchschnittlich so viel verdient haben wie Männer am 31. Dezember zuvor. Frauen müssen also im Schnitt drei Monate länger arbeiten, um die Gehaltsdifferenz auszugleichen. Mehr noch: Auch die vorübergehende (Unter)-Beschäftigung von Frauen in Minijobs und Teilzeit nach einer Erwerbsunterbrechung ist ebenso eine wesentliche Ursache für den durchschnittlichen Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen.
Im Fokus aller Aktionen steht in diesem Jahr deshalb die „Frauenfalle Minijob!“  In Darmstadt laden die Abteilung für Chancengleichheit des Landkreises Darmstadt-Dieburg, das Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der ver.di Bezirksfrauenrat ein zu einer Fachveranstaltung mit Vortrag und Diskussion. Sarah Lillemeier, Doktorandin am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung referiert zum Schwerpunktthema „...und raus bist Du? Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen“.
Nach Auskunft von Monika Abendschein, Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit beim Landkreis, entsteht die Lohnlücke vor allem, weil viele Frauen zur Versorgung der Familie aus dem Beruf aussteigen oder ihre Erwerbstätigkeit reduzieren. Der berufliche Wiedereinstieg erfolgt häufig in Minijobs und Teilzeitbeschäftigung und oft unterhalb der tatsächlich erworbenen Qualifikationen. „Auch die vorübergehende (Unter)-Beschäftigung von Frauen in Minijobs und Teilzeit nach einer Erwerbsunterbrechung ist eine wesentliche Ursache für den durchschnittlichen Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen“, sagt Monika Abendschein. Meist werden niedrigere Stundenlöhne gezahlt. Die damit verbundenen Lohneinbußen holen Frauen in der Regel nicht mehr auf.
82 Prozent Teilzeitstellen sind von Frauen besetzt. Wer in Teilzeit arbeitet, hat im Durchschnitt einen um vier Euro schlechteren Stundenlohn als Vollzeitbeschäftigte. In Hessen ist inzwischen jede zweite Frau in Teilzeit tätig, die Hälfte von ihnen verdient weniger als 800 Euro im Monat.
Ziel der Kampagne ist es, Frauen und Unternehmen wachzurütteln und Alternativen für eine zufriedene Lösung für beide Seiten aufzuzeigen, um der Falle „Minijob/Teilzeit“ zu entgehen.
Die Citydome-Kinos in der Darmstädter Innenstadt setzen ebenfalls Zeichen für mehr Entgeltgleichheit. Frauen, die eine rote Tasche dabei haben, oder das Codewort „rote Tasche“ nennen, erhalten beim Kinobesuch am 21. März einen Rabatt von 22 Prozent.

ladadi

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