„Weihnachtspost aus dem Rathaus"

Da wollte ein Bürger von Babenhausen am 20. Dezember 2017, um etwa 15 Uhr, bei der Schlossapotheke sein ärztliches Rezept gegen ein dringend benötigtes Medikament einlösen und parkte seinen Wagen kurz auf einem der vielen freien Parkplätze vor der Stadthalle, gleich rechts vor den farbenfrohen Graffiti.

Leider war aber die Apotheke geschlossen. Ach ja, es war ja Mittwoch! Daraufhin ging er ein Stückchen weiter zur Stadt-Apotheke, die ja vielleicht Dienst hätte. Aber die war auch geschlossen. Obwohl es regnete, lief er schnell noch durch die fast menschenleere Bummelgasse zur dritten Babenhäuser Apotheke schräg gegenüber vom Hanauer Tor.
Als er zu seinem Auto zurück kam, gewahrte er unter einem der Scheibenwischer einen durchnässten bläulichen Zettel. Darauf erfuhr er, dass er inzwischen eine Ordnungswidrigkeit begangen habe. Er hatte in der Eile doch glatt vergessen, die vorgeschriebene Parkscheibe  gut lesbar in oder an seinem Fahrzeug anzubringen.
Ordnung muss sein! Schuldbewusst senkte er seinen Kopf - hob ihn aber gleich noch einmal und zählte nachdenklich die jetzt gerade freien Parkplätze. Es waren 31! (Es war ja Mittwoch-Nachmittag).
Am Fr., den 29. 12. lag ein Brief von der Stadtverwaltung in seinem Briefkasten. "Ob die trotz der beengten Haushaltslage Weihnachtskarten verschickt haben?" fragte er sich? Nein,  es war schon die angekündigte "Verwarnung" mitsamt einer Zahlungsaufforderung.
"Da hat aber dieses Mal jemand schnell gearbeitet, hm..., wo doch auch noch die Weihnachtsfeiertage  dazwischen gelegen haben. Ob die das auf Heiligabend, quasi auf den letzten Drücker, noch schnellstens auf den Weg gebracht haben?" dachte er jetzt. Wiederum weit gefehlt: Die hatten offenbar sogar über die Feiertage - mit oder ohne Feiertagszuschlag?  - gearbeitet! Haben jedenfalls am Ersten Weihnachtsfeiertag, dem 25. Dezember, die Ermahnung geschrieben und die Forderung über 10 € wahrscheinlich dann sofort verschickt, damit bei der Jahres-Endabrechnung für 2017 die Kasse auch stimmen würde.
Da der Babenhäuser Bürger sich wieder einmal als kooperativ beweisen wollte, hat er den Betrag auch flugs noch im alten Jahr an die Stadtkasse überwiesen. Man soll ja keine Schulden mit ins neue Jahr nehmen. Dabei dachte er auch insgeheim: "Hoffentlich lässt sich das Geld wenigstens noch auf Silvester verbuchen? Dann wäre ihm eine Art Silvesterscherz gelungen. - Würde es erst am 1. 1. 2018, also auf  Neujahr, eingehen, dann wär das immerhin noch ein etwas anderes, herzliches  <Prosit Neujahr!>                   
    Dr. Richard Simonis

Kommentare

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27. Februar 2018 - 17:06

Parken auf den Gehwegen

Tipp.

Parken sie in Zukunft auf den Fußwegen rund um das Oberstufengymnasium.

Ein begehen ist dort vormittags teilweise nicht möglich, mit Kinderwagen unmöglich.

Das Ordnungsamt schläft bis die Schule aus ist und unternimmt nichts. Im Winter ist es ja auch zu kalt um vor die Türe zu gehen.

Sind ja meist Autos mit AB- Kennzeichen vermutlich Schüler deren Eltern RA sind.

Die Fußgänger können ja andere Wege gehen.

16. Januar 2018 - 09:40

Was draus lernen

Was haben wir gelernt? Parkscheibe hinlegen (dauert 20 Sekunden) und gut is.

15. Januar 2018 - 19:41

Sehr unterhaltsam

Der Leserbrief ist sehr unterhaltsam formuliert. Weiterhin zeigt er auf, dass es in der Innenstadt von Babenhausen jetzt schon zu wenige Lang Zeit Parkplätze gibt. Nachmittags ist es fast unmöglich überhaupt einen Parkplatz in der Nähe der Innenstadt zu bekommen. Wer kann es somit nicht nachvollziehen, dass wir im Ost wohnende Bürger die Anstrengungen der Innenstadtbesorgungen scheuen? Nicht vorstellbar, dass der Wegfall des Grünewaldparkplatzes geplant wird und ernsthaft in der Nachbarschaft des Kindergartens und der Schule Gewerbe geplant wird. Meines Erachtens müssen die Wohngebiete durch Infrastruktur aufgewertet werden. Wenig sinnvoll, dass alle Apotheken in der Fahrstraße sind. Hätte der Autor fußläufig eine Apotheke zur Verfügung, so hätte er wahrscheinlich gerne auf das Auto verzichtet. Weiterhin ist es nicht nachvollziehbar, warum der Wegzug der beiden Ärzte aus dem Ost in die Innenstadt auf das Michelsbräugelände positiv dargestellt wird. Hier erfolgt keine Neuansiedlung und für die Bürger im Wohngebiet Ost, insbesondere für die nicht mobilen ist der Umzug ein echter Verlust.



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