Zum Leserbrief von Maike Sydlik „Prämierung Fastnachtszug” (Babenhäuser Zeitung vom 13. März).

Sehr geehrte Frau Sydlik,
bezüglich der Prämierung des Faschingszuges habe ich als Vorstandsmitglied des Babenhäuser Vereinsgremiums und Mitglied des Preisgerichtes einige Anmerkungen zu Ihrem Leserbrief der vergangenen Woche. Auch dachte ich immer, dass Fasching eine schöne Nebensache ist, die einem den täglichen Alltagsärger für einige Stunden vergessen lässt. Scheinbar ist es nicht so.

Das Preisgericht des Gremiums besteht aus vier Personen, die alle schon sehr lange Faschingserfahren sind. Auch wir haben früher, als wir noch selbst aktiv am Umzug teilnahmen, unsere Kostüme selbst geschneidert, und Faschingswagen gebaut, die wirklich eine hohe Qualität hatten. Leider hat heute diese anspruchsvolle Qualität der Wagen stark nachgelassen. Deshalb werden auch nur noch die drei besten Wagen prämiert. Unser Augenmerk hat sich weitgehend auf die Fußgruppen verlagert. Hier ist, und das besonders in diesem Jahr, Qualität vorhanden gewesen.
Wir haben ein Punktesystem entwickelt wonach wir richten. Es ist nicht unsere Aufgabe zu erfragen ob Kostüme gekauft oder selbst geschneidert wurden. Das ist während des Umzuges auch nicht zu ersehen. Die Gruppen, die ihre Kostüme noch nähen, investieren natürlich wesentlich mehr Zeit. Meistens ist es jedoch so, dass dies an verschiedenen Abenden gemeinsam stattfindet, und dabei nicht nur die Arbeit, sondern auch der Spaßfaktor eine Rolle spielt.
Wir verteilen unabhängig voneinande Punkte von 1-6, und das an 3 verschiedenen Stellen. Zuerst am Aufstellplatz, dann in der Ludwigstraße und zuletzt in der Ziegelhüttenstraße.
Es wird nach drei verschiedenen Kriterien bewertet.
1. Wie wirken die Kostüme
2. Wie ist die Stimmung
3. Wie verhält sich die Gruppe innerhalb des Zuges. Es ist hierbei wichtig, dass man zusammenbleibt und als Zuschauer erkennen kann, wie die einzelnen Gruppen sich präsentieren.
Ich könnte Ihre Verärgerung verstehen, wenn Sie 7, 8 oder 9. geworden wären. Aber Sie haben den 2. Platz belegt und sollten sich doch freuen. Zwischen Ihnen und dem 1. Platz war es sehr eng. Und das muss den Preisrichtern zugestanden werden, dass jeder eine andere Meinung hat. Am Ende werden von uns alle vergebenen Punkte addiert, und wir haben ein Ergebnis.
Worüber ich bzw. wir uns maßlos ärgern, ist Ihre Unterstellung, dass die Gruppen gewinnen, welche die besten Beziehungen zu uns haben. Aus meiner Sicht gebe ich Ihnen ein Beispiel, bei dem genau das Gegenteil der Fall ist. Als langjähriger Handballer und Mitglied der SG Rot-Weiß bewerte ich von allen Preisrichtern die Babenhäuser Handballer mit den wenigsten Punkten, außer bei der Vergabe der Stimmung. Da sind sie nämlich wirklich gut.
Natürlich könnte man die Bewertung abschaffen. Ich gebe dabei aber zu bedenken, dass es sich hierbei um Wanderpokale für die ersten Plätze handelt, die in diesem Jahr erst wieder durch Firmen neu gestiftet wurden. Außerdem gibt es Vereine oder Privatgruppen, welche auf die Prämierung Wert legen.
Ich persönlich werden grundsätzlich jedes Jahr von irgendwelchen Gruppen nach der Prämierung aufs übelste beschimpft und beleidigt. So ernst ist Fasching. Es kann nur besser werden. Vielleicht sollten Sie, Frau Sydlik, mal ein Jahr bei den Preisrichtern mitwirken. Vielleicht ändert sich dann Ihre Meinung über die korrupten Preisrichter.
Aki Weiser, 1. Schriftführer des Babenhäuser Vereinsgremiums

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