Leserbrief_Baukosten und Passivhäuser

Zum Leserbrief von Tilman Brauneck (Babenhäuser Zeitung vom 21. Februar, „Baukosten und Passivhäuser”).


Herr Brauneck bringt die Baukosten des Kindergartenneubaus in Babenhausen in den Zusammenhang mit heute notwendigen Wärmeschutzbestimmungen und bezeichnet in diesem Zusammenhang die Errichtung eines Gebäudes im Passivhaus-Standard als kontraproduktiv. Wörtlich: Wer für Kindergärten den Passivhausstandard vorschlägt, handelt fahrlässig!

Herr Brauneck, Sie irren gewaltig. Sie irren sich im Fall Babenhausen, weil hier kein Passivhaus errichtet wird, Sie irren aber auch in Bezug auf allgemeine Fahrlässigkeit. Als Beispiel sei aufgezeigt, dass Frankfurt seit Jahren schon alle öffentlichen Gebäude, auch Schulen und Kindergärten im Passivhaus-Standard errichtet. Und Frankfurt hat guten Grund, das als öffentlicher Bauherr zu tun, denn nicht nur die technischen Anforderungen und Material- sowie Lohnkosten steigen unaufhaltsam, sondern auch und vor allem die Energiekosten. Und in dem Zusammenhang ist es unverantwortlich, Energie überhaupt zu verbrauchen. Es ist langfristig auf jeden Fall richtiger in hohe und richtige Dämmung und Dichtung zu investieren, als eine wenn auch verbrauchsarme Heizung einzubauen. Passivhausbauherren besitzen ein Haus, welches ohne Heizung auskommt, keine Probleme mit schlechter Raumluft, Kältebrücken oder Schimmel hat und extrem niedrige Nebenkosten verursacht. Die Energiekosten beschränken sich im Wesentlichen auf den Strom für Licht, Kühlschrank usw. Es ist Unsinn zu behaupten, dass man Türen und Fenster nicht öffnen darf und Küchen mit Dampfentwicklung sind für Passivhäuser keine Herausforderung. Schlechte Luft ist in Häusern mit Heizungsanlage Standard und nicht im Passivhaus. Diese Aussagen sind keine Erfindung von mir. Nicht nur die Stadt Frankfurt und unzählige andere Bauherren, auch ich verfüge über Ergebnisse aus gebauten Beispielen.

  Dipl.-Ing. Kurt Schlösser,

  Architekt Babenhausen

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