Ahmadiyya Gemeinde Babenhausen: Erfolgreicher Charity Walk in den Steinäckern

Pünktlich um 13.15 Uhr gab Bürgermeister Achim Knoke das Startsignal für fast 100 Läufer beim ersten Charity Walk in Babenhausen.

Am vergangenen Sonntag veranstaltete die Ahmadiyya Gemeinde, die in Babenhausen und Schaafheim rund 200 Mitglieder zählt, einen Charity Walk. Der Lauf startete auf dem Parkplatzgelände des Reit- und Fahrvereins und verlief die Straße hinter den Steinäckern entlang, um den Bolzplatz im Erloch herum und wieder zurück zum Start. Die rund 2,5 Kilometer lange Strecke wurde von den über 12-Jährigen jeweils zweimal abgelaufen, wobei nach der ersten Runde Wasser und Bananen zur Kräftigung der Läufer gereicht wurden.

Weithin sichtbar war ein aufblasbarer Start- und Zielbogen aufgestellt, zu dem der Reitverein auch freundlicherweise den Strom lieferte, und der in der Mittagszeit doch auch ein paar Zuschauer anlockte, die sich unter einem weißen Pavillon auch ein bisschen Schatten in der brütenden Hitze gönnen konnten.
In anderen Städten veranstaltet die Ahmadiyya Muslim Jamaat diese Wohltätigkeitsläufe schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Im Rahmen ihres sozialen Engagements und als Beitrag für die gesellschaftliche Integration fand dieser Lauf zum ersten Mal auch in Babenhausen statt.
Neben diesen Läufen, bei denen Spenden für soziale Einrichtungen gesammelt werden, veranstaltet die weltweit größte islamische Gemeinde noch weitere Programme. Als Zeichen ihres gesellschaftlichen Engagements werde alljährlich Neujahrsputz an zentralen Plätzen in Städten durchgeführt, Baumpflanzungen von Friedensbäumen, Blutspendenaktionen oder Besuche von Alten- und Obdachlosenheimen organisiert. Daneben stehe der überkonfessionelle und interreligiöse Dialog im Mittelpunkt, um ein friedliches Miteinander der verschiedenen Religionen zu fördern. Man wolle den Frieden und das Verständnis der Gefolgschaft der unterschiedlichen Glaubensrichtungen fördern sowie die Integration der Ahmadiyya Mitglieder in die jeweiligen Gesellschaften, als deren aktiver Teil sie sich verstehen. Ehrenamt werde in der Gemeinde großgeschrieben, wie Jamil Hirsch erklärte. Der seit 2013 in Babenhausen lebende und in Darmstadt als Mathelehrer arbeitende junge Mann ist für den interkulturellen und interreligiösen Dialog in der Babenhäuser Gemeinde zuständig und beantwortet geduldig alle Fragen. Bei den Charity Walks gehe es weniger ums Siegen, sondern vielmehr ums Spenden und deshalb waren im Vorfeld bereits Sponsoren gesucht worden, doch auch die Startgelder von 5 Euro für Schüler und Studenten und 7 Euro für Erwachsene trugen einen Anteil an den Einnahmen. Kinder bis 12 Jahre und Flüchtlinge durften übrigens gratis mitlaufen, doch auch in dieser Kategorie lockten Pokale und Medaillen für die drei schnellsten Läufer. Heinrich Blumenstein war aus Darmstadt angereist, weil er die gute Organisation und den reibungslosen Ablauf schon von Ahmadiyya Läufen in anderen Städten kannte und sehr schätzte. Damit gleichzeitig Gutes zu tun fand er neben dem sportlichen Aspekt auch sehr angenehm.
Pünktlich um 13 Uhr begrüßte Rafique Khawaja, der deutschlandweite Leiter für Soziale Dienste, die Veranstaltung und bedankte sich bei allen Anwesenden, die mit ihrer Hilfe und ihren Spenden den guten Zweck unterstützten. Er betonte die Pflicht eines Jeden, sich für seine Mitmenschen einzusetzen und freute sich, dass sich trotz des sehr kurzfristig geplanten Events und der überaus hochsommerlichen Temperaturen doch viele Läufer eingefunden haben. Bürgermeister Achim Knoke freute sich, wieder einmal mit der islamischen Gemeinde friedlich auf einem Acker zu stehen und eine Veranstaltung wie diese zu eröffnen. Vor 1000 Jahren wären sich Muslime und Christen vielleicht mit Schwertern vor den Toren Jerusalems gegenübergestanden, doch als Sieg der Menschlichkeit sehe er das gemeinsame und friedliche Engagement wie es gerade hier auf dem Platz praktiziert würde. Er bedankte sich auch bei den drei Hauptorganisatoren Adel Farooq, Waseem Ahmed Sindhi und Gholam Raza, die hier in Babenhausen ein Projekt etablieren wollen, das in anderen Städten längst erfolgreich läuft.
Um 13:15 Uhr zählte der Bürgermeister den Start an und rund 100 Läufer machten sich auf den gut gekennzeichneten Weg, angefeuert von etlichen Zuschauern. Nach etwa 50 Minuten war auch der Letzte gut wieder durchs Ziel gelaufen und nach einer kleinen Verschnaufpause gab es erst die Scheckübergabe an die glücklichen Spenden-Empfänger des Charity-Walks.
Nachdem auch die Sieger in den Kategorien Mädchen, Jungen, Herren unter 40 und über 40 und zwei Sonderpreise für die jüngsten Teilnehmer vergeben waren, stellten sich alle Beteiligten zu einem fröhlichen Gemeinschaftsfoto und danach saß man noch gerne bei leckerem pakistanischem Gemüsereis mit Hähnchen zusammen, zu dem die muslimische Gemeinde als krönenden Abschluss alle Anwesenden einlud. Ein sehr gelungener Start einer Veranstaltung, die sich von nun an regelmäßig im Sportkalender der Stadt etablieren kann.
In ein paar Wochen, am 23. September, kann man übrigens in ähnlichem Rahmen in Dieburg an einem weiteren Charity Walk teilnehmen.    kb

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