Stellungnahme SPD: „Ehrenamt nicht verschleißen“ SPD warnt vor Personalmangel und Überlastung

Die Stadt spart, und das seit etlichen Jahren. Vor allem wurde Personal ausgedünnt, Stellen nicht wiederbesetzt. Doch wie weit dürfen Sparmaßnahmen gehen? Die aktuelle Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung aus CDU und FWB will immer mehr Fachkräfte durch das Ehrenamt ersetzen. So soll u.a. die Stadtbücherei künftig ausschließlich von ehrenamtlich Tätigen betreut werden.

Wie zuvor bei der Forderung nach einem Förderverein zum Erhalt des Schwimmbades findet aber auch dieser Antrag nicht den erhofften Anklang unter den Ehrenamtlern. Vielmehr fühlen sich einige unter ihnen verprellt und wollen ihr künftiges Engagement überdenken. „Man kann nicht über die Köpfe hinweg entscheiden und dann erwarten, dass künftig alles wie bisher funktioniert. Für die fachlichen und die finanziellen Aspekte muss jemand den Kopf hinhalten, die Verantwortung übernehmen. Und gerade beim Schwimmbad geht es auch um technisches Know-How rund um die Wasserreinigung und um Sicherheit. Dafür bedarf es hauptamtlicher Kräfte“, ist sich SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Roth sicher.
„Schon heute klagen viele Vereine über mangelnden Zulauf. Ehrenamt lässt sich nicht verordnen, sondern wächst aus persönlicher Motivation, Lust an gemeinsamen Aktionen, dem Interesse an einem zeitlich befristeten Engagement. Ehrenamt unterstützt und bereichert das Gemeinwesen, kann jedoch Fachkräfte nicht dauerhaft ersetzen“, so Roth. Alleine das Schwimmbad täglich 10 Stunden zu öffnen, Eintritt zu kassieren, Wasserproben zu analysieren, die Sauberkeit in der Umkleide, den Toiletten und auf den Grünflächen zu gewährleisten sei eine Herkulesaufgabe.
„Wie viele Vereine sollen denn noch gegründet werden, um die seitherige Lebensqualität in Babenhausen zu erhalten?“ fragt Roth. Nach einem Förderverein für das Schwimmbad und für die Bücherei fehlten noch Vereine für Grünpflege, Sicherheit und Ordnung, Kulturinitiativen, Kinder- und Jugendförderung und Seniorenangebote.
Auch die beschlossene Einstellungs- und Wiederbesetzungssperre habe mit der Realität nicht viel zu tun. „Die Personaldichte der Stadt Babenhausen ist im Vergleich mit anderen Städten weit geringer“, so Roth. „Der Landesrechnungshof hat hessenweit einen durchschnittlichen Personalaufwand von 769 Euro pro Einwohner ermittelt - in Babenhausen liegt der Aufwand bereits jetzt nur bei 590 Euro. Der Verwaltung mangelt es ohnehin an Personal, um die zukünftigen dringenden Aufgaben zu leisten. Nun haben CDU und FWB eine Einstellungs- und Wiederbesetzungssperre beschlossen. Damit können z.B. durch Altersrente freiwerdende Stellen nicht ersetzt werden. Die Folge: noch weniger Leute müssen die reichlich anfallenden Arbeiten erledigen. Zusätzlich gibt es seitens CDU und FWB einen Dauerhagel an Prüfaufträgen und damit schieben sie dringende Arbeiten für die Zukunft Babenhausens noch weiter nach hinten. Diese Situation ist weder den Beschäftigten in der Verwaltung noch den Ehrenamtstätigen zumutbar − von den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt ganz zu schweigen.“

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