Ausschuss Konversion Kaserne: Achillesferse Verkehr • Erster Mieter da • HEAE-Fläche gekauft

Bei der Sitzung des Kasernenausschusses am Montag (28.) gab es zu den verschiedenen Tagesordnungspunkten einige Neuigkeiten von der Konversion der ehemaligen Babenhäuser Kaserne zu berichten.

Hauptaugenmerk des Abends war der aktuelle Stand der Verkehrsplanung. Die Ingenieurgesellschaft Habermehl und Follmann (Rodgau) war durch den Geschäftsführer Edwin Mayer Gast des Ausschusses und präsentierte einen ersten Sachstandsbericht über die durchgeführte Verkehrsuntersuchung zu den geplanten Entwicklungen im Bereich der ehemaligen Kaserne. In seinem ausführlichen Vortrag ging Mayer auf verschiedene Verkehrs-Knotenpunkte ein und sprach dabei von „hochbelasteten Netzabschnitten“. Eine aktuelle Verkehrszählung von April diesen Jahres (an einem „typischen Werktag“) ergab im Bereich der Schaafheimer Straße / Hindenburgstraße einen Auslastungsgrad von etwa 90%, - einem überlasteten Straßennetz.
Die Schlussfolgerung war „Behebung der bestehenden Verkehrsdefizite als Voraussetzung für die geplanten Entwicklungen“ und als Empfehlung wurde gegeben: „Eine stufenweise Entwicklung des Gesamtbereiches in Abhängigkeit der verfügbaren Grundnetzkapazitäten.“ In der anschließenden Aussprache wurde deutlich, dass der Verkehr eine „absolute Achillesferse“ der Konversion ist, zumal aus den ursprünglich von HessenMobil avisierten vier neuen Knotenpunkten der B26, nur noch zwei wurden. Daniel Beitlich, einer der Investoren der Konversionsgesellschaft, machte dann auch deutlich, dass die Thematik Verkehr, der schwierigste Punkt der Konversion sei. Mit Hilfe von konkreten Daten des zukünftigen Nutzungskonzeptes und aktuellen Belegungszahlen aus dem Rahmenplan, war es allerdings möglich, die Daten des Neuverkehrsaufkommen genau zu verifizieren, so konnte die ursprüngliche „worst-case-Berechnung“ von bis zu 50.000 Fahrzeugen an einem Tag, auf eine realistische Bandbreite von 5.000 bis etwa 15.000 Fahrzeuge angepasst werden. Zur Zeit kein Thema in den durchgeführten Planungen ist die sogenannte Südumgehung.
Die vom Stadtparlament bewilligte Zwischennutzungsvereinbarung wurde mittlerweile auch vom Landkreis und der Bauaufsicht gegengezeichnet und wird aktiv von der Konversionsgesellschaft eingesetzt. So hat sich bereits  ein Betrieb (Automobilzulieferer) angesiedelt und eine weitere Anfrage wird wohl in Kürze umgesetzt werden können. Die Möglichkeit gewerbliche Gebäude zu mieten und die Mietaufwendungen bei einem zukünftigen Kauf anrechnen zu lassen wird laut Konversionsgesellschaft „sehr gut angenommen“. Das Interesse für den gewerblichen Bereich sei „erfreulich groß“ führten die Investoren aus. Nun gelte es den Gewerbebereich schnell und sinnvoll ans Netz zu bringen. Im Fokus stehen Betriebe die ihren Geschäftssitz nach Babenhausen verlagern wollen und somit für neue Arbeitsplätze und ein erweitertes Gewerbesteueraufkommen sorgen. Warenumschlag wie Paketdienste oder Verteilzentren seien nicht gewollt, insbesondere im Hinblick auf die bestehende Verkehrsthematik.
Im Bereich des Kreativquartiers waren Verhandlungen mit einem Interessenten weit fortgeschritten, dieser wollte den gesamten Bereich kaufen und auch nutzen. Denkmalschutzrechtliche Gründe hinderten diese Umsetzung (stand jetzt) und man überlegt von Seiten der Konversionsgesellschaft das Kreativquartier nicht wie ursprünglich angedacht komplett, sondern in Teilbereichen auf den Markt zu bringen.
Auf die Frage des Ausschussvorsitzenden, Günther Eckert (CDU), „steht Ihr Zeitplan noch?“ kam von den Investoren ein eindeutiges „Klar!“. Man habe den ursprünglichen Plan fest im  Auge und wolle im Rahmen der Bauleitplanung noch im September 2018 die „Träger öffentlicher Belange“ einbeziehen. Verzögerungen gab es zwar durch die verschiedenen Auflagen bei Bearbeitung und Genehmigung der Abrissanträge, aber auch hier sehen die Investoren positiv in die Zukunft. Für den Abriss der Gebäude müssen die naturschutzrechtlichen Vorgaben erfüllt werden und daher dürfen die Gebäude nur unter Berücksichtigung der Nist- und Brutzeiten (von Vögeln und Fledermäusen) abgerissen werden. Auch die Zauneidechsen, die in einem Bereich der Kaserne zu finden sind, erhalten eine besondere Berücksichtigung bei der Umsetzung der Kasernenkonversion. Durch diese „natürlichen Umstände“ wird der Abriss Schritt für Schritt „mit dem Laufe der Natur“ umgesetzt.
Das Gelände der ehemaligen HEAE konnte von der Konversionsgesellschaft in der vergangenen Woche gekauft werden und nun können auch für diesen Bereich (Sporthalle, Boarding-House, Kino, „neuer“ Wasserturm) die weiteren Planungen in Gang gesetzt werden.
Die nächste Sitzung des Ausschusses Konversion Kaserne findet nach den Sommerferien, am 16. August 2018 statt.        hz

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