Eine weiße Rose zum Abschied

Neue Synode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald konstituiert sich / Dr. Michael Vollmer bleibt Präses, Irmgard Sykora folgt auf Christoph Kleinert

Der neue Dekanatssynodalvorstand von links nach rechts: Willi Delp, Heike Kopp, Dekan Joachim Meyer, Irmgard Sykora, Pfarrer Michael Fornoff, Gerd Held, Volker Ehrmann, Pfarrerin Dr. Miriam von Nordheim-Diehl, Präses Dr. Michael Vollmer, Pfarrerin Evelyn Bachler. Es fehlt: Pfarrerin Michaela Meingast.

In einem rund fünfstündigen Wahlmarathon wurden am Samstag in der Römerhalle in Dieburg der neue Dekanatssynodalvorstand und diverse weitere Ämter der neuen Synode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald bestimmt. Der Vorsitzende Dr. Michael Vollmer wurde wiedergewählt.

Eine kleine Geste zeigt, wie gut Dekan Joachim Meyer und Dr. Michael Vollmer zusammenarbeiten: Als das Wahlergebnis feststeht, eilt Meyer zu Vollmer und umarmt ihn herzlich. Das Votum ist eindeutig: Mit 69 von 72 Stimmen ist Michael Vollmer (58),Arbeitsmediziner aus Reinheim-Georgenhausen, alsVorsitzender der Dekanatssynode und des Dekanatssynodalvorstands wiedergewählt worden. Die Synode ist das regionale Kirchenparlament des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald, zu dem 40 Kirchengemeinden zwischen Reichelsheim und Babenhausen mit knapp 59.000 Mitgliedern gehören. Mit der Tagung in Dieburg beginnt die neue, sechs Jahre dauernde Amtszeit der Synode. Kooperation als Mittel für gemeinsame Ziele: Seit drei Jahren ist Michael Vollmer deren Präses. „Ich stelle mich zur Wiederwahl, weil ich mich mit Ihnen sehr verbunden fühle“, hatte er zuvor gesagt. Auf drei Punkte legt er in der neuen Amtszeit besonderen Wert. Erstens: Sich zu engagieren und – gemäß des Leitworts des Dekanats – in Gottes Namen Farbe zu bekennen im Einsatz für Flüchtlinge, aber auch beim Klima- und Sonntagsschutz, in der Krankenhaus- und Notfallseelsorge und in der Arbeit mit Kindern. Zweitens: Die Synode zu stärken nach innen und außen, denn deren Arbeit gewinne mit Blick auf die Entwicklung – weniger Pfarrerinnen und Pfarrer, weniger Kirchenmitglieder – weiter an Bedeutung. Er setze dabei, drittens, auf Kooperation. Diese sei selbst kein Ziel an sich, „sondern ein Weg, ein Mittel, um gemeinsame Ziele zu erreichen“, so Vollmer. Evelyn Bachler, Pfarrerin in Heubach und Wiebelsbach und bisher schon stellvertretende Dekanin, wurde wieder zur Dekanstellvertreterin gewählt. Sie setzte sich mit 37 Stimmen gegen Pfarrer Marco Glanz (Groß-Umstadt) durch, der 32 Stimmen erhielt. Sie sei beeinflusst von Dietrich Bonhoeffer, für den Kirche nur dann Kirche sei, wenn sie für andere da sei, sagte Bachler. Sie liebe ihre Arbeit als Pfarrerin zweier Landgemeinden, wolle aber auch Verantwortung auf den nächsten Ebenden übernehmen – als Dekanstellvertreterin und Delegierte für die Landessynode. Als stellvertretende Vorsitzende der Synode und des Dekanatssynodalvorstandes wurde Irmgard Sykora aus Fränkisch-Crumbach mit 59 von 70 Stimmen gewählt. Sie gehört dem Dekanatssynodalvorstand seit 2001 an – damals noch im Dekanat Reinheim –, seit 1998 dem Dekanatsfrauenausschuss und ist Prädikantin. Sie habe den „praktischen Blick“ und arbeite sehr gerne im Team, sagte Irmgard Sykora. Sie  folgt auf Christoph Kleinert (Babenhausen), der nach 18 Jahren aus der Dekanatssynode ausschied. Für sein langjähriges Engagement erhielt er die Silberne Ehrennadel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Dank an den alten Dekanatssynodalvorstand:  Dem neuen elfköpfigen Dekanatssynodalvorstand gehören neben Michael Vollmer, Irmgard Sykora, Dekan Joachim Meyer und Pfarrerin Evelyn Bachler außerdem an: Willi Delp (Niedernhausen), Volker Ehrmann (Dieburg), Gerd Held (Groß-Zimmern), Heike Kopp (Winterkasten) sowie Pfarrer Michael Fornoff (Groß-Zimmern), Pfarrerin Michaela Meingast (Klein-Umstadt, Raibach, Dorndiel) und Pfarrerin Dr. Miriam von Nordheim-Diehl (Wersau). Neben Christoph Kleinert hatten auch Manfred Lautenschläger (Babenhausen) und Pfarrer Johannes Opfermann (Eppertshausen) nicht mehr kandidiert. Mit einer weißen Rose – Symbol für die Leuchtkraft des Christuslichtes im Herzen und Ausdruck der Bewunderung – dankte Dekan Meyer dem alten Dekanatssynodalvorstand, dem ersten des fusionierten Dekanats Vorderer Odenwald, und verabschiedete ihn. Als Delegierte des Dekanats Vorderer Odenwald in der Kirchensynode der EKHN wurden Volker Ehrmann (Dieburg), Jasmin Klein (Sickenhofen), Brigitte Tesch (Groß-Zimmern) und Pfarrerin Evelyn Bachler (Heubach-Wiebelsbach) gewählt. Zu Beginn der Tagung hatte Pröpstin Karin Held die Synodalen in einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche, in der auch Dieburgs Bürgermeister Dr. Werner Thomas ein Grußwort sprach,  in ihr Amt eingeführt und verpflichtet. Sie gab ihnen die geistliche Gleichung des katholischen Theologen und Religionsphilosophen Romano Guardini (1885-1968) mit auf den Weg: „100 x 1 ist hundertmal mehr als 1 x 100.“ In einer lebendigen Christengemeinschaft zähle jeder Einzelne und jede Einzelne und sei unentbehrlich. (Text / Foto: S. Rummel)

 

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