Regierungspräsidium warnt vor Risiken für Schwimmer in Baggerseen

Baggersee eines Kiesabbaubetriebs – hier gilt: Baden nicht erlaubt! (RP)

Darmstadt. Die heißen Sommertage verlocken dazu, sich in oftmals idyllischen Baggerseen Abkühlung zu verschaffen. Dieser Spaß, so die beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt angesiedelte Bergaufsicht, kann aber für Badende in Bereichen, die nicht zur Freizeitnutzung freigegebenen sind, lebensgefährlich sein. Bei noch aktiven Abbaubetrieben können durch steile Böschungen und Abbaugeräte für die Badenden oft nicht durch diese einschätzbare Gefahren entstehen.

Ganz gefährlich wird es, wenn man sich dort aufhält, wo in der Tiefe Feinmaterialien eingespült werden; was so harmlos wie „Strand“ aussieht, kann zur tödlichen Falle werden, weil der Untergrund hier keinerlei Stabilität hat. Aber auch bei längst still gelegten Seen kann es unter Wasser zu Rutschungen des Grundes kommen – die dadurch entstehenden Kaltwasserströmungen können bei den Badenden und Schwimmern einen lebensgefährlichen Kälteschock auslösen.
Im Jahr 2015 ertranken laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) deutschlandweit 488 Menschen – davon 24 in Hessen. Während in Schwimmbädern „nur“ 11 Personen starben, ereigneten sich in Seen gleich 387 Todesfälle. Das bedeutet einen Anstieg der Todesfälle um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr (392).„Die Gefahren sind vielfältig und auf den ersten Blick nicht erkennbar“, warnt RP-Dezernatsleiter Dr. Frank Braunisch die Bevölkerung angesichts der Badesaison. Aktive Baggerseen und Tagebau-Betriebe seien keine geeigneten Plätze zur Freizeitnutzung. Besucher von Baggerseen, an denen noch Kies abgebaut wird, machen sich auf den Firmengeländen außerdem des Hausfriedensbruchs schuldig.Die Experten von der RP-Bergaufsicht mahnen, nur die zum Baden freigegebene Seen und Gewässer-Abschnitte aufzusuchen. Während an offiziellen Badeseen immer Schwimmmeister oder die DLRG anwesend sind und im Notfall schnell Hilfe leisten, dauert es an Baggerseen oft lange, bis Hilfe eintritt. Die Zufahrt zu den Ufern ist oft schwierig, die Rettungsdienste müssen zudem erst Boote ins Wasser lassen, um in Not geratene Personen zu erreichen. Meist werden Verunglückte deshalb nur noch tot geborgen.  rp

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