Herigar: Das Nest ist gemacht für den Glücksbringer Adebar

Ingo Rohrwasser,  Jan Belzner und Maren Gatzemeier (von links) bei den Vorbereitungen für die zukünftigen Herigar-Mieter.

Auf dem Dach des alten Hergershäuser Schulhauses sollen wieder Störche brüten. Der Verein „Herigar“, der Trägerverein für den Betrieb des ehemaligen Schulhauses als Gemeinschaftshaus ist, sorgte jetzt dafür, dass sich die Störche wieder in ein „gemachtes Nest“ setzen können.

Die stellvertretende Vorsitzende von Herigar, Maren Gatzemeier, sowie Herigar-Mitglied Jan Belzner wagten sich in den Korb eines Auslegers und ließen sich bis auf Dachhöhe hieven, um dort mit Weidenruten ein neues Nest zu flechten.
Ingo Rohrwasser, der Vorsitzende von Herigar, hatte das Fahrzeug mit dem Ausleger aus Groß-Umstadt herangeschafft und an der Alten Schule in Stellung gebracht. „Wir haben das innerhalb von zwei Stunden hingekriegt“, erklärte Maren Gatzemeier nach getaner Arbeit in luftiger Höhe. Nun hoffen die Hergershäuser, dass sich die Störche einfinden und das Nest annehmen, das von Maren Gatzemeier und Jan Belzner auf Rat von Vogelkennern eigens auf dem Dach mit weißen Farbklecksen, die wie Kotspuren aussehen, auffällig markiert wurde. „Das ist bei den Störchen angeblich ein Zeichen für ein gutes Quartier“, sagte die stellvertretende Vorsitzende von Herigar, die in den vergangenen Jahren Störche auf der einstigen Schule vermisste. Das Alte Schulhaus liegt in Hergershausen am westlichen Ortsrand nahe der jahrhundertealten Kirche und am Rande des ausgedehnten Bereiches der unter Schutz stehenden „Hergershäuser Wiesen“ in der Gersprenzlandschaft.
Schon vor Jahren war den Störchen in Hergershausen ein Nest gebaut worden. Aber nur im Jahr 2012 kam es wirklich zu einer Brut, wurden drei Jungstörche aufgezogen, von denen dann zwei aus dem Nest geworfen wurden, sodass nur einer überlebte. Im Jahr darauf kam es zu einem wilden Kampf, als sich gleich einige Störche um das Nest stritten. Sogar freche Nilgänse machten sich darin vorübergehend breit. Dann wurde es einige Jahre total ruhig. Wind und Wetter zerfledderten das Nest auf dem Schuldach, über der eisernen Plattform. Nun wurde das Nest wieder neu von Menschenhand mit biegsamen Weidenruten geflochten. Und jetzt heißt es „Hoffen und Harren“ im Stadtteil.
Maren Gatzemeier hat beobachtet, dass in den Hergershäuser Wiesen bereits drei Strochenpaare in Pappeln Nester bezogen haben. Und auch die Nester bei der Kläranlage in Münster und „Auf dem Sand“ bei Altheim sind wieder belegt. Aber immer noch treibt sich etwa ein halbes Dutzend Störche als bisher wohnsitzlose Gesellen sich in der Gersprenzaue herum und liegt auf der Lauer, um bereits besetzte Nester räuberisch in Beschlag zu nehmen. „Vielleicht  findet nun ein Storchenpaar Gefallen am Nest auf dem Dach der Alten Schule, obwohl das in der Vergangenheit allenfalls nur ein Standort zweiter Wahl für die Störche war“, hofft Maren Gatzemeier.     (br)

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