Kirchen im anderen Licht

Shuttlebus fährt die Besucherinnen und Besucher durch die erste Otzberger Nacht der evangelischen Kirchen

Romantische Stimmung mit Schwedenfeuer vor der Ober-Klinger Kirche. (Foto: Fotoclub Otzberg)

Die Schwedenfeuer knistern leise und tauchen den Außenbereich vor der Ober-Klinger Kirche in ein heimeliges Licht. Windlichter leuchten in verschiedenen Farben. Aus dem Inneren des Gebäudes  erklingt Orgelmusik. Lichter, Kerzen, Andachten, Musik, Kino, Märchen: Alle sechs Otzberger evangelischen Kirchen haben sich an der ersten Otzberger Nacht der evangelischen Kirchen beteiligt. Die Kirchenvorstände hatten diese mit großem Eifer und ganz unterschiedlichen Programmen, überall mit Snacks und Getränken, vorbereitet.

„Das Engagement war enorm, es hat alles so gut geklappt“, freut sich Jan Scheunemann, Vikar in Ober-Klingen/Nieder-Klingen, der die Veranstaltung als Bestandteil seiner Ausbildung gemeinsam mit den Kirchengemeinden organisiert hat. Beteiligt waren auch der Fotoclub Otzberg, dessen Mitglieder in allen Kirchen fotografiert haben, und der Asylkreis Otzberg, der sich in Hering vorgestellt hat. Nicht fehlen durften die verschiedenen Musikgruppen und die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der Gemeinden. Eleonore Büchler und Marianne Mertz gaben sogar ein vierhändig gespieltes Orgelstück zum Besten.
Die Besucherinnen und Besucher kamen nicht nur aus dem Otzberger Raum. Er wisse von einem Ehepaar, das sich aus Griesheim auf den Weg gemacht habe, so Scheunemann, und von einem Mann aus Groß-Bieberau, der die Kirchen mit dem Rad angefahren habe – bis hinauf auf den Hering. Dabei hätte es des Rades gar nicht bedurft: Denn ein Shuttlebus ist von einer Gemeinde zur nächsten und am Ende zurück zum Startpunkt gefahren und hat so die Nacht der Kirchen autofrei möglich gemacht.
Fünf Frauen aus Lengfeld nahmen das Angebot gerne an. In Habitzheim haben sie sich den Vortrag „Martin Luther und Musik“ angehört, sind dann nach Ober-Klingen gefahren, wo Ortschronist Horst Rauch von der Geschichte der Kirche und des Ortes erzählt und diese mit Bildern illustriert hat, um dann nach Hassenroth weiterzufahren. Der kleine Ort, Ortsteil von Höchst, hat eine ganz ungewöhnliche, schlichte und moderne Kirche zu bieten. Ihre beiden Pyramiden symbolisieren das Zelt Gottes. Erbaut hat die Kirche der Offenbacher Architekt Paul Posenenske, 1967 wurde sie eingeweiht und steht schon unter Denkmalschutz. Auch darum ging es bei der Nacht der Kirchen: Die Räume in einem anderen Licht zu erleben und die Gebäude jenseits des sonntäglichen Gottesdienstes zu erkunden.
Die „Nacht der Kirchen“ gibt es in Großstädten wie Darmstadt, Frankfurt oder Wiesbaden seit etlichen Jahren. Ein Zusammentun von Landgemeinden hingegen ist ungewöhnlich. „Es zeigt, dass wir am Otzberg keine halben Sachen machen“, meint Jan Scheunemann. Und: Er sei schon „ein bisschen stolz, dass wir das gemeinsam gestemmt haben“.
Den fünf Lengfelderinnen jedenfalls hat es „sehr gefallen“. Es sei ein „toller Abend“ gewesen, sie hätten viel Spaß gehabt. Das Votum der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Fortsetzung erwünscht.    (S.Rummel)

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