Unser Dorf hat Zukunft / Regionalentscheid: Harpersthäuser Bürger setzten ihren Stadtteil gekonnt in Szene

Harpertshausen – am Dienstag kam die Bewertungskommission des Landkreises zum Zug.

Das DRK-Heim ist der traditionelle Treffpunkt für Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art, und so traf sich am Dienstagnachmittag auch die Bewertungskommission des Landkreises dort mit etwa 40 Harpertshäuser Bürgern. Die Jury hatte die Aufgabe, den Ort nach den Kriterien des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ zu bewerten.

Neben vier weiteren Dörfern (Hering, Lengfeld, Habitzheim und Eschollbrücken-Eich) hatte sich Harpertshausen erfolgreich für die erste Stufe des Wettbewerbs - den Regionalentscheid - qualifiziert. Nun hieß es, den 650 Einwohner zählenden Babenhäuser Stadtteil gekonnt in Szene zu setzen. Das Miteinander der Generationen, die nachhaltige Entwicklung des Ortes unter Berücksichtigung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Aspekte und die Einbindung des Dorfs in die Landschaft sind wesentliche Punkte, mit denen sich die Arbeitskreise in Harpertshausen befasst hatten. Daraus entstand eine knapp zweistündige Tour durch den Ort, entlang verschiedener markanter Punkte und Stationen.

Die Ortsbegehung startete am 1978 erbauten DRK-Heim, das die Harpertshäuser überwiegend in Eigenleistung errichteten. Ortsvorsteher Kurt Kratz konnte im Laufe des Rundgangs mehrere Beispiele für bürgerschaftliches Engagement im Ort liefern. So entstand auf Anregung der Bürger und des Ortsbeirats rund im das Vereinsgebäude eine Freizeitfläche mit Basketballkorb, Spielgeräten und Grillhütte.

Nur wenige Schritte entfernt können die Harpertshäuser eine besondere Attraktion vorweisen: Der Schwimmverein Blau-Weiß betreibt im Ortskern ein kleines, aber feines Schwimmbad, das anlässlich der Begehung sogar bei leichtem Regen und eher ungemütlichen Temperaturen genutzt wurde. Vereinsvorsitzender Klaus Timmerhaus informierte über die Entstehung und Struktur des Vereins, der inzwischen 250 Mitglieder zählt und die Auszeichnung „Sterne des Sports“ erhalten hat.

Während dort ein beliebter sportlicher Treffpunkt für Alt und Jung entstanden ist, wird gleich nebenan eine Pflichtaufgabe der Stadt erfüllt. Die freiwillige Feuerwehr hat ihren Standort ebenfalls in der Ortsmitte, etwa 40 Prozent der Harpertshäuser sind Mitglied im Feuerwehrverein. Robert Breitwieser berichtete der Bewertungskommission von der Arbeit der Brandschützer, die neben ihrer Kernaufgabe auch einen bedeutenden Teil der Jugendarbeit übernehmen.

Um den Harpertshäuser Nachwuchs ging es auch am Kindergarten, der im Vorjahr im einstigen Schulhaus neu eröffnet worden war.   Das Kinderbetreuungsangebot steht im Zusammenhang mit dem Neubaugebiet „Am Dietweg“, das inzwischen vermarktet ist und in dem noch fleißig gearbeitet wird. Viele junge Familien zog es in den vergangenen Monaten nach Harpertshausen. In Zusammenarbeit mit den Neubürgern wurde das Konzept für einen weiteren Spielplatz erstellt. Zudem ist der jährliche Grenzgang eine gute und gern genutzte Gelegenheit für sie, den Ort und seine alteingesessenen Bewohner kennenzulernen.

Dass das kleine Harpertshausen großes zu bieten hat, zeigte sich auch am frisch gestalteten Platz neben der Kirche. Martina Seuß vom Ortsbeirat erläuterte die Idee und das Konzept hinter der kleinen Parkanlage, die nicht nur ein optischer Höhepunkt im Ortskern ist, sondern auch Möglichkeiten bietet, sich zu treffen, zu erholen und sogar gemeinsam an einem überdimensionalen Schachbrett zu spielen. Das Kooperationsprojekt zwischen Ortsbeirat, Stadt und der Kreisagentur für Beschäftigung ist außergewöhnlich. Ebenso wie der „MorgenARTpark“ von Künstler Jan Birli, der Kindern und Jugendlichen etliche Freiräume und Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung bietet.

Nach dem Besuch der Kirche mit einer Gesangseinlage des Kirchenchors und einer Ansprache von Pfarrer Ulrich Möbus, sowie einem Hinweis auf das Lebensmittelgeschäft Breitwieser, das vor allem den älteren Bürgern wichtige Einkaufsmöglichkeiten vor Ort bietet, ging es zurück zum DRK-Heim, wo die Harpertshäuser ihre Backkünste präsentierten. Die Jury lobte die Einsatzfreude und Kreativität der Bürger, blieb ansonsten aber neutral. Sie muss nun die Eindrücke aus 14 Orten in der Region Südhessen zu einer abschließenden Beurteilung zusammenfassen. Die Ergebnisse werden für den 15 Juli erwartet.   mel

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