Ein gutes Gespür für soziale Gerechtigkeit

Diakon Wolfgang Kettler feiert 30-jähriges Dienstjubiläum – Würdigung auf der Herbstsynode

Präses Dr. Michael Vollmer (links) würdigte Diakon Wolfgang Kettler.

Am 1. November feierte Diakon Wolfgang Kettler aus Babenhausen  sein 30-jähriges Dienstjubiläum. Dies wurde auf der Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald gewürdigt. „Der Mensch wird am Du zum Ich“, zitierte Wolfgang Kettler einen Satz des Religionsphilosophen Martin Buber. Und so erlebt er auch seinen Beruf immer wieder. Es seien „30 Jahre mit viel Begegnung – und immer wieder dabei die Faszination des christlichen Glaubens“, sagte Kettler jüngst bei der Herbsttagung des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald in Groß-Bieberau.

Geboren 1952 in Peine bei Hannover, wuchs er in Düsseldorf auf, wo ihn die evangelische Jugendarbeit mit Werten des liberalen Christentums und dem sozialpolitischen Gedankengut der 60er Jahre prägte. Daraus fasste Kettler den Entschluss, sich für die Evangelische Kirche in Deutschland in vier Jahren zum Diakon und zum staatlich anerkannten Erzieher mit Schwerpunkt Jugendarbeit ausbilden zu lassen. „Kirchlicher Sozialarbeiter in der Projektarbeit“, beschreibt es Wolfgang Kettler. Bis 1985 war er in Nordrhein-Westfalen in der kirchlichen und städtischen Jugendarbeit und stationären Jugendhilfe tätig.
Am 1. November 1985 fing Kettler dann bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an (EKHN), und zwar als Gemeindediakon in den Kirchengemeinden Babenhausen und Harreshausen. Dort war er in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit tätig, machte Konfirmandenunterricht, übernahm Predigtdienste und engagierte sich in sozialen Projekten wie Beratungsladen, Nachbarschaftshilfe und Stadtteil-Erloch-Festen. Seit 2001 war er als „Diakon im gemeindepädagogischen Dienst“ für den Konfirmandenunterricht mit Vorstellungsgottesdiensten und Konfirmationen in vakanten Kirchengemeinden sowie der Seniorenarbeit für das Evangelische Dekanat Groß-Umstadt tätig.  Dieses wurde 2010 nach der Fusion mit dem Dekanat Reinheim zum Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald. Seitdem ist Kettler Referent für die Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte/Fachbereich 60plus. Weiterhin ist er seit Jahren Mitglied der Mitarbeitendenvertretung. Die konstruktive Zusammenarbeit mit Ehren-, Neben- und Hauptamtlichen ist für ihn ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. Kettler initiierte unter anderem den „Treffpunkt für Männer, die ihre Angehörigen pflegen“, für den er 2013 anteilmäßig den hessischen Demografiepreis erhalten hat, Seniorenreisen und den „Urlaub ohne Koffer“. Darüber hinaus verantwortet er die Sendung „Damals und heute“ bei Radio Wein-Welle und ist in sozialpolitischen Gremien engagiert. „Füreinander da sein, tragen und getragen werden ist der Leitgedanke für meine Arbeit“, sagt der 63-Jährige. Der Babenhäuser ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
„Neben Deinem Kernthema, der Gemeindearbeit und in den letzten Jahren vor allem auch der Arbeit mit Senioren, bist Du für mich immer auch mit Deinem tiefen Gefühl für Gerechtigkeit wahrnehmbar“, sagte Präses Dr. Michael Vollmer in seiner Würdigung. „Du hast Dir ein feines Gespür dafür bewahrt, was in der Gesellschaft gut-, was aber gerade hinsichtlich der sozialen Gerechtigkeit auch schiefläuft.“ Da spüre man die rheinische Prägung, dass Kapitalismus ohne sozialen Ausgleich nicht Menschen gemäß sei.

Hintergrund: Diakon/Diakonin
Ein Diakon (griech. Diener) war in der Alten Kirche der Gehilfe des Bischofs, der sich in besonderer Weise um die Armenfürsorge kümmerte (Apostelgeschichte 6,1-7). In der evangelischen Kirche werden mit Diakon Mitarbeiter in Gemeinde und Diakonie bezeichnet, während es sich etwa in der römisch-katholischen Kirche um die nächstniedere Weihestufe nach dem Priester handelt. In Deutschland gibt es eine Reihe von Diakonen- und Diakoninnengemeinschaften. (Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland, Glaubens-ABC)

(Text/Foto: S.Rummel)

 

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