Bericht aus dem Kasernenausschuss: Der Grünkern schrumpft – die Zahl der Wohneinheiten wächst

Die Sitzung des neu gegründeten Ausschuss „Konversion Kaserne Babenhausen“ am Donnerstag (9.) bot die Möglichkeit sich über die seitherige Entwicklung und den aktuellen Verfahrensstand der Kasernenkonversion zu informieren. Obwohl die Konversion als eines der wichtigsten Themen für die Zukunft von Babenhausen angesehen wird, und in der Vergangenheit oft bemängelt wurde, dass man bislang hinter verschlossenen Türen tagte, blieb die Resonanz der Bürger mehr als bescheiden.

Die verschiedenen Punkte der Tagesordnung wurden durch Computer-Präsentationen erläutert. Christian Schwarzer (NH ProjektStadt, in der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte zuständig für Stadt- und Projektentwicklung), Stefan Werrer (Architekt, der für den Rahmenplan und die Zertifizierung des Modellquartiers Kaserne Babenhausen „Grünkern“ erstellte) und Harald Nickel (Rechtsanwalt der Stadt Babenhausen und Spezialist für Kasernenkonversionen) waren die Hauptakteure, während die Investoren (Firma Aumann, Babenhausen und Firma Revikon, Giessen) zwar anwesend waren, aber deren konkrete Pläne, für die neue Gestaltung des Kasernenareals, nicht auf der Tagesordnung standen. „Wir sind auf einem guten Weg“ antwortete Bürgermeister Achim Knoke auf den zeitlichen Ablauf der Konversion angesprochen. Auf einen Termin wollte man sich allerdings nicht festlegen lassen, gilt es doch noch einige Änderung des bestehenden Rahmenplans vorzunehmen und auch die rechtliche Konstellation des gesamten Verfahrens muss gut durchdacht werden. Bei der Aussprache wurde allerdings geäußert, dass in fünf Jahren sich schon etliche Bewohner und Gewerbetreibende auf dem Kasernengelände angesiedelt hätten. Architekt Stefan Werrer, stellte die Änderung des Rahmenplanes vor. Alle Änderungen die vom ursprünglichen Rahmenplan abwichen „verkaufte“ er als bessere Lösung und sah in allen Veränderungen fast nur positive Aspekte. Die augenscheinlichste Veränderung ist die Erhöhung der Wohneinheiten. Sah der ursprüngliche Rahmenplan noch 350 Wohneinheiten vor, ist mittlerweile die Rede von 400 bis 500 Wohneinheiten. In der Sitzung sprachen die Beteiligten zwar von 1.500 bis 2.000 Menschen, die zukünftig dort wohnen könnten, aber sie nannten auch die Zahl 2,5 Menschen pro Wohneinheit und dies würde einer Personenzahl von maximal 1.250 entsprechen. Zwei neue Kindertagesstätten werden für das neue Areal vorgesehen und auf dem gewerblich genutzten Teil wird angedacht, den Bauhof zu verlagern. Auch der Bereich Gewerbe soll vergrößert werden, was zur Folge hat, dass der grüne Kern in der Mitte des Vorhabens (der dem Plan seinen Namen gab) deutlich kleiner wird. Dieser Grünkern teilt die Konversionsfläche in drei verschiedene Quartiere. Da der Rahmenplan auch eine vollständige Neuordnung der Aschaffenburger Straße vorsieht, schlug Architekt Stefan Werrer vor, eine qualitative Verkehrsuntersuchung vorzunehmen. In diesem Zusammenhang taucht die Thematik „Umgehung“ wieder auf. Rechtsanwalt Harald Nickel erläuterte die Thematik „Erstzugriff“ und veranschaulichte die möglichen Verfahrensweisen, damit die Stadt Babenhausen ihre städtebaulichen Ziele umsetzen kann, aber keine Kosten für Grundstückserwerb, Grunderwerbssteuer etc. zu tragen hat. Die Gründung einer Gesellschaft von Stadt Babenhausen und den Investoren sei hier der richtige Weg, erläuterte Nickel und ging auf die verschiedenen rechtlichen Aspekte ein. Die Sitzungsdauer von rund drei Stunden gibt Ausdruck über die intensive Aussprache die von allen Beteiligten geführt wurde. Da lediglich Pläne, Ziel und Möglichkeiten besprochen wurden, bleibt es spannend bis konkrete Vorlagen, Daten oder Anträge vorgelegt werden.  hz (Foto Kaserne: 711Lab)

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