Evangelische Kirchengemeinde Babenhausen: Brasilien inspirierte das Babenhäuser „Orgelfeuerwerk“

Das Konzert bei Kerzenschein lockt alljährlich viele Besucher am Neujahrstag in die evangelische Stadtkirche nach Babenhausen.

„Eine musikalische Reise“ so kündigte Detlef Steffenhagen sein Neujahrskonzert bei Kerzenschein an. Bei seinem Orgelfeuerwerk zündete  Steffenhagen einige musikalische Raketen, die mit viel Beifall in der evangelischen Stadtkirche belohnt wurden.

Mit dem „Ungarischer Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms und dem Meisterwerk von Bedřich Smetana „Die Moldau“ eröffnete Steffenhagen das Konzert eindrucksvoll. „Die Moldau“ schildert den Lauf der Moldau, angefangen als zwei kleine Quellen, über die Vereinigung der beiden Bächlein zu einem Fluß, der in  Richtung Prag fließt um schließlich in der Elbe zu entschwinden. Besonders beeindruckend ist hier das Zusammenspiel von fast zärtlichen Teilen (im Mondschein tanzende Nymphen) bis hin zu den fast schon gewaltvollen Bereichen der Komposition (Johannisstromschnellen).
Die musikalische Reise führte der durch Rundfunk- und Fernsehaufnahmen bekannte Organist anschließend weiter: über Spanien (Carmen) und Südamerika (Bolero) ging es nach Frankreich (Fanfare von Nicolas Jacues Lemmens).
Dann machte Steffenhagen einen kleinen Abstecher, und zwar in den brasilianischen Sommer. Die Neujahrsgrüße seiner Tochter, vom sonnigen Strand in Brasilien aus versandt, inspirierten Steffenhagen dazu, ein Stück von Antonio Vivaldi zu spielen: „Der Sommer III. Satz (Gewitter)“.
Mit Improvisationen aus verschiedenen Hollywoodproduktionen führte dann die Reise von Hollywood über Mittelerde bis in die Karibik. Die Filmmelodien aus „Forrest Gump“, „Indiana Jones“, „Der Hobbit“ und „Fluch der Karibik“ spiegelten sowohl besinnliche als auch knallige Stimmungen wieder.
Fast schon traditionell schließt die „Toccata“ von Johann Sebastian Bach das Neujahrskonzert bei Kerzenschein ab. Allerdings wieder außergewöhnlich interpretiert - als brasilianische Fassung. Mit südamerikanischem Rhythmus gespielt verleiht Steffenhagen dieser besonderen Komposition eine ganz spezielle Note. Steffenhagen lebte etwa zehn Jahre in Brasilien und lehrte dort an einer staatlichen Musikhochschule und bereichert seit dieser Zeit verschiedene Musikstücke mit südamerikanischem Temperament.
Durch den großen und langanhaltenden Applaus kamen die Besucher dann noch in den Genuß einer Zugabe. Zum Abschluß endete die musikalische Reise dann wieder in Deutschlang. Mit dem besonders wuchtigen „O Fortuna“ aus „Carmina Burana“ von Carl Orff wünschte Detlef Steffenhagen ein gutes neues Jahr.
Für das Neujahrskonzert wird auf die Berechnung eines Eintrittsgeldes verzichtet. Es wird alljährlich um Spenden gebeten, die zum Teil an ein Kinderheim in Brasilien weitergeleitet werden. So konnten die Besucher mit einem musikalischen Genuß und einer guten Tat in das neue Jahr starten.       hz

 

Weitere Artikelbilder:

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
1 + 0 =
Lösen Sie diese einfache mathematische Aufgabe und geben das Ergebnis ein. z.B. Geben Sie für 1+3 eine 4 ein.


X