1. Platz in der Kategorie Collage für Hanna Weidle-Kabatek aus Babenhausen: Beziehungen zum Blättern und über alle Grenzen hinweg

Präsentation und Preisverleihung zum Jahresthema „Beziehungsweise(n)“ des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald in der Stadtkirche Groß-Umstadt

1. Platz in der Kategorie Collage mit Erschafferin Hanna Weidle-Kabatek.

Wie sehen Beziehungen aus? Rund 350 Menschen haben sich an dem Wettbewerb zum Jahresthema „Beziehungsweise(n)“ des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald beteiligt. 78 Objekte und sieben Videoclips wurden eingereicht. Am Freitagabend war Präsentation und Preisverleihung in Groß-Umstadt.

Immer wieder ärgert sich die junge Frau über ihren Nachbarn. Aus seiner Wohnung dringt oft Lärm. Der Mann ist frühverrentet, lebt allein. Er trinkt viel Alkohol, dann wird es auch mal lauter. Eines Tages hat die junge Frau Ungeziefer in ihrer Wohnung. Der Kammerjäger muss kommen, sie zieht für eine Woche aus. Als sie wiederkommt, ist alles voller Fliegen. Aus der Nachbarwohnung riecht es komisch und ihr fällt auf, dass sie ihren Nachbarn schon lange nicht mehr gesehen hat. Polizei und Rettungsdienst kommen. Der Mann muss seit Wochen tot in seiner Wohnung gelegen haben.
Lee Hansol aus Saarbrücken ist gebürtige Südkoreanerin und studiert seit sieben Jahren in Deutschland. Sie hat sich mit diesem Film – die einzelnen Szenen sind allesamt gezeichnet – beim Wettbewerb zum Jahresthema „Beziehungsweise(n)“ des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald beworben und in der Kategorie Videoclips den ersten Platz belegt. Der Film mache eindrucksvoll deutlich, was Beziehungslosigkeit bedeuten und welche Konsequenzen sich daraus ergeben könnten, urteilte die Jury.
Rund 350 Menschen haben sich insgesamt an dem Wettbewerb beteiligt, 78 Objekte und sieben Videoclips wurden eingereicht. Preise im Wert von mehr als 2000 Euro wurden dank verschiedener Sponsoren – Sparkasse Dieburg, Stiftung der EKHN, Silke Busch, Werner Stoklossa, Religionspädagogisches Institut, Winzergenossenschaft Groß-Umstadt, Die Drucker, Hitschler, Zörgiebel und Winzenhöler – verliehen. Die Organisation lag in den Händen von Gemeinde- und Religionspädagogin Karin Jablonski, im Dekanat zuständig für die Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Am Freitagabend war Präsentation und Preisverleihung in der Stadtkirche Groß-Umstadt.

Der Jury ist die Entscheidung nicht leicht gefallen

Die Stadtkirche zeigt sich an diesem Abend ganz anders als gewohnt: Vor der Tür flackern Lampen, im Inneren hängen Collagen über den Kirchenbänken, der Chorraum ist in farbiges Licht getaucht. Stellwände mit Foto stehen dort und auch an den Seiten im Kirchenschiff. Über dem Altar hängt eine Leinwand. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, zitiert Joachim Meyer den Religionsphilosophen Martin Buber in seiner Einführung. Dieser Wettbewerb sei „einer der Höhepunkte des Jahresthemas“.
Eine unabhängige Jury hat die Siegerbilder, -collagen und Videoclips ausgewählt. Ihr gehörten die Fotografenmeisterin Silke Busch aus Eppertshausen, Irina Grassmann, Leiterin der Evangelischen Medienzentrale, und der Groß-Umstädter Glaskünstler Robert Münch an. Die Jury sei beeindruckt gewesen von der Vielzahl der Einreichungen und den unterschiedlichen Umgangsformen mit dem Thema des Wettbewerbs, erläuterte Irina Grassmann. „Die Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen.“
Ein kleines farbiges Mädchen hört hingebungsvoll einem blonden kleinen Jungen zu, der ihr was ins Ohr flüstert. Im Hintergrund ist eine ältere Frau, die im Rollstuhl sitzt, beim Essen zu sehen. Dorothea Schmidt aus Reichelsheim belegte mit diesem Bild den ersten Platz in der Kategorie Fotos. Das Urteil der Jury: „Präzise eingefangener Moment der Begegnung jenseits aller Grenzen.“  Hanna Weidle-Kabatek ist die Erstplatzierte in der Kategorie Collage. Ihr Werk ist ganz aus Papier, es lädt zum Blättern ein und dazu, sich mit ihm in Beziehung zu setzen. Der Sonderpreis des Dekanats für die „Beste Teamarbeit“ geht an Johannes und Julius Ernst für einen kurzweiligen Videoclip. Der Sonderpreis des Dekanats „Beste Teamarbeit Foto und Collage“ wurde gesplittet und an den Evangelischen Kindergarten Münster und an den MichelsChor Reichelsheim verliehen. Den Sonderpreis des Religionspädagogischen Instituts für das beste Schulprojekt erhielt die Klasse 4b der Friedensschule Groß-Zimmern mit ihrer Lehrerin Elisabeth Breskrowny. Den ersten Platz des Opa-Oma-Enkel-Preises, gestiftet von Pfarrer a.D. Werner Stoklossa, belegen Gerda und Peter Wendlandt aus Reinheim.
Zwei Stunden dauerte die Preisverleihung – von Dekan Joachim Meyer, Irina Grassmann, Silke Busch, dem MichelsChor aus Reichelsheim und Dr. Michael Vollmer, Präses des Dekanats Vorderer Odenwald, der die Umschläge übergab, kurzweilig und unterhaltsam gestaltet. Zum Abschluss dankte Karin Jablonski allen Beteiligten, der Jury, den Sponsoren, dem ehrenamtlichen Projektteam und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 5. März, in der Stadtkirche zu sehen. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr. Klassen und Gruppen können unter 06078-7825919 einen Termin vereinbaren. Alle Gewinnerinnen und Gewinner und die Statements der Jury auf www.vorderer-odenwald-evangelisch.de.       (Text/Fotos: S.Rummel)

 

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