Turnverein Babenhausen Bert Bernhardt beendet Vorstandstätigkeit beim TVB

Bert Bernhardt erzählt von seiner Zeit beim TVB, dem er seit 45 Jahren angehört und den der 25 Jahre lang mit führte.

25 Jahre lang wurden der Turnverein Babenhausen (TVB) und der Name Bert Bernhardt oft in einem Atemzug genannt. Denn ein viertel Jahrhundert gehörte Bert Bernhardt zum gleichberechtigten Vorstandstrio des TVB, führte den Verein durch ebenso erfolgreiche wie schwierige Zeiten. Seine ehrenamtliche Arbeit begann schon zehn Jahre früher als Mitglied des Jugendausschusses und später Jugendwart im geschäftsführenden Vorstand.

Bei der turnusmäßigen Neubesetzung des Vorstands trat Bernhardt nun nicht erneut zur Wiederwahl an. Nach 35 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in verantwortungsvoller Position sei es nun Zeit für einen Wechsel, meint der 54-jährige. In seiner Verantwortung lag das Ressort Organisation und Öffentlichkeitsarbeit. Doch vieles habe sich verändert, mitunter auf eine Weise, die er nicht mehr mit ganzer Überzeugung mittragen könne.
Zwar seien Vereine nach wie vor Solidargemeinschaften, „Aber mittlerweile müssen sie geführt werden wie Wirtschaftsunternehmen. Die bürokratischen Anforderungen sind so hoch, dass beispielsweise die Finanzen nicht mehr ohne Steuerberater verwaltet werden können.“ Die finanziellen Aspekte hätten in der Vorstandsarbeit eine immer bedeutendere Rolle eingenommen. Als Beispiel nennt Bernhardt die Ausbildung von Trainern und Übungsleitern.
Um für die Mitglieder ein attraktives Sportangebot bereithalten zu können, müssten sich Trainer aus den eigenen Reihen weiterbilden oder externe Übungsleiter engagiert werden. Beides sei kostenintensiv. „Eine Übungsleiterausbildung kommt auf 800 bis 1.000 Euro. Solche Investitionen müssen gut überlegt sein.“
Der Babenhäuser Turnverein hat zahlreiche Sparten von Baseball bis Schwimmen. Als Vorsitzender müsse man stets aufs Neue die verschiedensten Interessen der anderen Vorstandsmitglieder, der Abteilungsleiter und Trainer sowie den 1.900 Mitgliedern ausbalancieren. „Man muss jeden hören, annehmen und wertschätzen.“ Mitunter habe sich ihm die Frage gestellt, ob ein Verein jeden Trend mitmachen sollte. Mittlerweile gebe es E-Sport-Angebote, bei denen sich die Vereinsmitglieder am PC zum Sport treffen. „Es gibt auch im TVB Überlegungen, solche Angebote ins Programm aufzunehmen. Aber für mich ist Sport ein gemeinschaftliches Erlebnis, bei dem man auch mal ins Schwitzen kommt“, sagt Bert Bernhardt.
In seine Amtszeit fällt der Um- und teilweise Neubau der Halle sowie der Geschäftsstelle. In der Umbauphase sollten die Mitglieder möglichst wenig auf ihren Sport verzichten müssen. Mehr als ein Jahr lang mussten Ausweichquartiere organisiert und Belegungspläne für die verschiedenen Standorte erstellt werden. Eine aufwendige Spendenaktion brachte 65.000 Euro für die neue Halle ein. Hinzu kamen die regelmäßigen Veranstaltungen außerhalb des Sportangebots wie die Fahrradbörse und der Altstadtfestlauf. Auch bei der Gesundheitsmesse der Stadt wirkte der TVB mit.
Als er 1975 dem Turnverein beitrat, war Bernhardt zunächst im Spielmannszug engagiert. Die Musikgruppe sei sehr erfolgreich gewesen, habe Preise gewonnen und eine eigene Schallplatte aufgenommen. Später machte er selbst einige Übungsleiterausbildungen. Unter anderem für den Reha-Sport. 1990 gründete Bert Bernhardt eine Herzsport-Gruppe. Weitere Menschen, die nach Krebserkrankungen oder Operationen ein spezielles Sportangebot benötigen, kamen hinzu, sodass heute fünf Gruppen zur Reha-Sport-Abteilung gehören. „Den Reha-Sport werde ich weiterhin leiten“, sagt Bert Bernhardt.     mel

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