Carnevalclub Herrnhuter: Beim CCH wird´s immer schöner – wir feiern wie die Römer

Togaträger - Menschen mit bodenlangen, reich verzierten Umhängen - gibt es bei der Fastnachtssitzung des Carnevalclubs Herrnhuter (CCH) gleich Dutzende. Kein Wunder, lautet das Motto der Harreshäuser Narren doch: „Beim CCH wird´s immer schöner - wir feiern dies Jahr wie die Römer.“

Sitzungspräsident Lutz Murmann, der mit lorbeerumranktem Haupt als „Gaius Julius Lutzus“ durch den Abend führt, ruft denn auch gleich zu Beginn zu einem orgiastischen Gelage auf. „Für alle, die hier schlechte Stimmung reinbringen, warten in der Arena schon die Löwen.“ Während der knapp fünfstündigen Sitzung bleiben die Löwen aber hungrig, denn die Stimmung ist von Anfang an bestens und steigert sich noch mit jedem Programmpunkt.
Dabei mussten die Organisatoren des CCH mit einigen kurzfristigen Absagen klarkommen und für Ersatz sorgen oder selbst in die Bütt steigen. Lutz Murmann machte es vor, tauschte weiße Toga und Lorbeerkranz gegen grauen Kittel und Schlapphut und berichtete als Hausmeister Erwin von seiner Fortbildung zum Facility Manager. Ein ebenso leidenschaftlicher Fastnachter wie der Sitzungspräsident ist Ralf Knöpp, der als Nachfahre des Winzergeschlechts „derer von Traubenklau“ auftrat. Die Preisgestaltung in Rüdesheimer Weinlokalen erklärte er so: „Ein Achtel Wein kostet da 1,50 Euro. Die Hälfte - also ein Viertel - kostet schon das Doppelte. Wenn man da den ganzen Abend nichts trinkt, kann man das kaum noch bezahlen.“
Ob Wein, Bier oder Sekt - in Harreshausen gab es besucherfreundliche Preise, dazu ein vergnügtes Barteam, das zwischendurch selbst auf der Bühne stand. Show-, Tanz- und Musikgruppen dominierten den Abend. Die Tänzerinnen der CVB-Prinzengarde traten als Piratinnen auf und brachten mit rasselnden Säbeln und schwingenden Röcken Südseefeeling in die Halle. Grandios auch der Auftritt des Männerballetts des FVCA Eppertshausen, das den schaurig-schönen Boygroup-Sound der 90er Jahre wieder aufleben ließ.
Gespenstisch präsentierten sich die CC Dancer der Knallkepp Dudenhofen, von denen im Schwarzlicht nur die weißen Kostüme zu sehen waren. Mit ausgefallenen Kostümen wartete auch die Musikgruppe „Druff Kapell“ auf. In Gewändern der „Steam-Punk-Szene“ zwängten sich knapp 40 Musiker auf die Bühne und blieben dort deutlich länger als geplant. Denn das Publikum forderte fünf Zugaben ihrer fröhlich-schrägen „Guggemusik“.
Mit Petticoats und riesigen bunten Lollis gingen die Tänzerinnen des SKV Sickenhofen auf Zeitreise in die 50er Jahre, bevor Christoph Visone als Schauspieler in die Bütt trat. Sein Auftritt wurde hier und da von wenig schmeichelhaften Zwischenrufen gestört - eine Besuchergruppe ließ die Narretei schließlich in einen kleinen Tumult kippen. Für Lutz Murmann und die stellvertretende Vorsitzende des CCH, Heidi Oswald-Braun, eine überraschende, bislang nie da gewesene Situation, die die Veranstalter aber souverän lösten. Die bejubelte Darbietung des CCH-Männerballetts und der pompöse Auftritt der FVCA-Showtanzgruppe setzten den Schlusspunkt hinter eine durchweg gelungene Bühnenshow, während der die Löwen in der Arena beinahe doch noch Futter bekommen hätten.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Jubilare: Seit 25 Jahren im Carnevalclub Herrnhuter sind Heidi Goßler und Mareike Palmy, Gaby, Katrin und Horst Becker, Carsten Staudter, Hartmut Rauschenbach, Peter Altwasser und Heinz Mohr.   mel

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