naschlabor: Babenhäuser übernehmen den „Haag“ in Groß-Umstadt

Kyra Keller verkauft im „Naschlädchen“ Produkte aus dem erfolgreichen Babenhäuser Start-up-Unternehmen „Naschlabor“.

Es kam nicht überraschend, als Dieter Haag Ende 2018 ankündigte, sein kleines Lebensmittelgeschäft am Groß-Umstädter Marktplatz schließen zu wollen. Trotzdem blickten viele Groß-Umstädter wehmütig auf die verschlossenen Schaufenster des kleinen Eckgeschäfts. Denn jeder, der in Groß-Umstadt zur Schule ging, hat als Kind und Jugendlicher „beim Haag“ Naschtüten für die Pause gekauft – manche größer und üppig bestückt, andere kleiner und bescheidener, je nach Taschengeld-Budget.

Seit Ende April sind die Rollläden an den Ladenfenstern wieder geöffnet. Wer hineinsah, konnte in den zurückliegenden Wochen beobachten, wie im ehemaligen Ecklädchen Neues entsteht. Die einstige Verkaufstheke, Regale und Kühltruhen verschwanden und machten einer originellen Einrichtung mit dem Charme einer Wohnstube im Schwedenhaus-Stil Platz. Bis Freitag (24. Mai) wurden alle Regale bestückt und die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung des „Naschlädchens“ getroffen.
Unter dem Slogan „Naschen, schenken, stöbern“ präsentierten sich ab 17 Uhr die neuen Betreiber des Lädchens. „Naschlabor“ heißt das Start-up-Unternehmen aus Babenhausen, das nun nicht nur eine Lücke im Umstädter Einzelhandel schließt. Es dürfte auch allen Nostalgikern das Herz öffnen, können sie doch nun wieder – wie in Kindertagen – selbst kleine und größere Naschtüten zusammenstellen.
„Während der Renovierungsarbeiten in den vergangenen Wochen kamen häufig Passanten in den Laden und erkundigten sich, was wir hier vorhaben, welches Geschäft entsteht und wer wir sind“, erzählt Hendrik Stoffel, einer der fünf Unternehmensgründer. „Die Umstädter sind sehr an den Vorgängen in ihrer Stadt interessiert, und was für uns besonders wichtig ist: sie sind regional verbunden und kaufen gern vor Ort ein.“
Neben ihren eigenen Produkten haben die jungen Unternehmer aus Babenhausen deshalb auch einige Artikel aus den Sortimenten anderer Groß-Umstädter Produzenten in den Regalen. Im Zentrum steht aber das Angebot an exklusiven Süßigkeiten. Fruchtbärchen, Colafläschchen und Weingummis – die Auswahl kommt vielen von Einkäufen „beim Haag“ bekannt vor. Und das soll auch so sein.
Allerdings ist die Auswahl bedeutend größer und kulinarisch wie optisch ein Genuss. Produkte aus dem Naschlabor gibt es in ungezählten Formen, Farben und Mustern, in laktose- und glutenfreier Variante sowie speziell für Veganer. Was früher der „Mäusespeck“ war, heißt heute „Marshmallow“ und wird lose, in Tüten oder dekorativen Gläsern angeboten. Mit mehrfach verwendbaren Gläsern und Bechern reagieren die Unternehmer auf den immer lauter werdenden Wunsch vieler Kunden nach umweltfreundlichen Verpackungen.
Vor sechs Jahren gründeten Hendrik und Jakob Stoffel, Laura und Denis Machado sowie Can Kapikiran das „Naschlabor“. Inzwischen arbeiten dort zehn Festangestellte sowie 30 Aushilfskräfte. Bislang konzentrierte sich das Unternehmen auf den Versandhandel und beliefert 4.000 Geschäfte und Supermärkte mit seinen Produkten. Der eigene Laden mit kleinem Café ist neu und zunächst ein Test, der bis Jahresende läuft. Es gebe aber die Option, das Geschäft längerfristig zu betreiben, sagt Laura Machado.
„Den Tipp, ein Naschlädchen in Groß-Umstadt zu eröffnen, bekamen wir von Bekannten, die dort wohnen und wie wir Handball spielen“, erzählt Hendrik Stoffel. Bei Heimspielen der Umstädter Handballer sind es die exklusiven Naschtüten deshalb längst kein Geheimtipp mehr.      mel

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