Grenzgang: Hobbits im Harpertshäuser Auenwald?

Beim ersten Stopp am Wittmunder Platz erfahren die Teilnehmer Wissenswertes über die bevorstehende Sanierung der Raiffeisenstraße.

An der Linde in Harpertshausen war am vergangenen Samstag der Ausganspunkt zum mittlerweile 39. Grenzgang der Gemarkung. Genau am 7. Januar 1979 bei noch kälteren -10 Grad fand der erste dieser Art statt. Der Gedanke hinter dieser Traditionsveranstaltung war damals in den 70ern (nach der Eingemeindung nach Babenhausen) die Identität der Ortsteile zu erhalten und den Neubürgern ein Gefühl der Zugehörigkeit an ihrem neuen Wohnort zu geben. 

In den vergangenen 38 Jahren organisierte der damalige Ortsvorsteher Kurt Kratz den Rundgang, der immer auch der Information über diverse Themen diente. „Ihr Leut, macht Euch uff de Baa! Ihr werdt sehn: unser Gemarkung is gor net so klaa!“ So werden Jahr um Jahr unterschiedliche Strecken gewählt, und Fachleute informieren zu unterschiedlichen Themen. Heute war der Auenwald der Anlaufpunkt der etwa 4 Kilometer langen Strecke, die durchwegs asphaltiert war, um einen bequemen Spaziergang zu ermöglichen. Als Referentin war Frau Tanja Wöber vom Hessenforst eingeladen, die über „Tiere im Winter“ berichten wollte. Dabei unterteilt sie die Tiere gemäß ihres Verhaltens in vier Kategorien: so gehören Amphibien zur Gruppe mit Winterstarre, Fledermaus und Igel halten Winterschlaf, Eichhörnchen lediglich Winterruhe und Reh, Fuchs oder Wildschweine seien winteraktiv. Mit ihren Ausführungen werbe sie zum einen für die Natur und gebe zum Anderen die Möglichkeit zur Fragerunde. Im Rathaus finden immer donnerstags von 16-18 Uhr Förstersprechstunden statt, die von ihr und ihrem Kollegen Herrn Seib abgehalten werden, bei denen aber leider meist nur Themen wie Brennholzkauf besprochen werden. Obwohl der Januar als Beginn der Paarungszeit gilt, erwarte sie bei der großen Menschengruppe nicht, entsprechende Beobachtungen zu machen. Willi Schäfer, 2. Ortsvorsteher, hoffte ja darauf, im Auenwald eventuell Hobbits zu begegnen, aber bei solch scheuen Wesen sind die Chancen auf eine Sichtung noch unwahrscheinlicher. 
Pünktlich um 10 Uhr schenkte die Jugendwehr einen kleinen Umtrunk aus und Willi Schäfer begrüßte alle Teilnehmer und ganz besonders Bürgermeister Achim Knoke, Wulf Heintzenberg und den früheren Ortsvorsteher Kurt Kratz. Erste Ortsvorsteherin Martina Seuß sei kurzfristig familiär verhindert und so übernehme er ihre Aufgabe. Er bedankte sich auch sehr herzlich bei der Freiwilligen Feuerwehr für die tatkräftige Unterstützung der Grenzgänge und bei den zahlreichen Kuchenspendern, ohne deren Mithilfe die anschließende gemütliche Einkehr im Feuerwehrhaus nicht möglich wäre. Kurz erklärte er noch den Weg Richtung Altheim über den Kirchweg bis zum Auenwald, wo es einen kleinen Zwischenstopp gebe, bei dem die Feuerwehr die Wanderer mit Getränken stärken will.
Bürgermeister Knoke ergriff das Wort nur wenige Meter nach dem Start, als man sich am Wittmunder Platz sammelte, um die Neuigkeiten über die anstehende grundhafte Sanierung der Raiffeisenstraße zu erfahren. Die Lösung mit den wiederkehrenden Beitragszahlungen käme für die Bürger auf lange Sicht günstiger, schloss er seine Ausführungen, bevor sich die Gruppe endgültig auf den Weg machte.     kb

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
12 + 4 =
Lösen Sie diese einfache mathematische Aufgabe und geben das Ergebnis ein. z.B. Geben Sie für 1+3 eine 4 ein.


X